Insel setzt auf Qualitätstourismus

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Nach einer „Durststrecke“ hofft Zypern auf eine Rückkehr der deutschen Gäste. „Wir gehen davon aus, dass wir in diesem Jahr einen Zuwachs aus Deutschland haben werden“, sagte der Deutschlanddirektor der Fremdenverkehrszentrale Zypern, Andreas Sakkas, auf der CMT 2008. Seit der zweiten Jahreshälfte 2006 waren wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen im Libanon die Besucherzahlen um bis zu 16 Prozent zurückgegangen. Dieser Trend setzte sich 2007 fort: so kamen von Januar bis November 132.466 Gäste aus Deutschland, 9,9 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahrszeitraum. Insgesamt sei die Zahl der Touristen aus der ganzen Welt um 0,5 Prozent von 2,329 auf 2,34 Millionen in diesem Zeitraum gestiegen. „Es kamen vergleichsweise mehr Skandinavier, Griechen und Belgier nach Zypern“, sagte Sakkas.

Zypern, die Insel im östlichen Mittelmeer mit 340 Sonnentagen im Jahr, will sein Angebot hochwertig verbessern. „Wir setzen auf Qualität, das ist für Zypern der richtige Weg“, sagte Sakkas. So werde viel Geld in die touristische Infrastruktur investiert. „Wir haben Wanderwege angelegt, Rad- und Mountainbike-Routen sowie die Angebote für Wassersport-Fans verstärkt.“ Im kommenden Jahr soll neben den drei bestehenden ein weiterer Golfplatz eröffnet werden. Zwar gebe es Planungen für bis zu 20 neue Anlagen, doch müssten die Umweltbedingungen berücksichtigt werden. „Das Problem ist die Wasserzufuhr, denn jeder Golfplatz muss sich selbst versorgen“, so Deutschland-Direktor Sakkas.

Seit 1. Januar ist der Euro offizielles Zahlungsmittel auf Zypern. „Man vermeidet künftig den umständlichen Umtausch“, sagte Sakkas. „Wir gehen davon aus, dass die Preise mit dem Euro aber stabil bleiben.“ Bis Anfang Juli gelte das zyprische Pfund weiter. Herausgegeben werde aber in Euro und Cent. Auf den Ein-, Zwei- und Fünf-Cent-Münzen seien Mufflons, die für die Insel typischen Tiere, zu sehen. Die Zehn-, Zwanzig- und Fünfzig-Cent-Münzen ziert das in den sechziger Jahren entdeckte Schiff „Kyrenia“ aus der Antike. Auf den Ein- und Zwei-Euro-Münzen ist das Idos von Pomos abgebildet, das die Fruchtbarkeit symbolisiert und auf die 10 000 Jahre alte Geschichte der Insel verweist.

Zielgruppen seien Aktivurlauber, Familien, die Generation 50plus sowie Teilnehmer an Incentives und Kongressen. Darüber hinaus laufe bis 2013 ein Investitionsprogramm für neue Radwege weiter. Es seien bereits 72 Wanderwege vorhanden, darunter der 539 Kilometer lange Europäische Fernwanderweg E4. Auf Grund seiner Wettergarantie nutzten viele internationale Sportler die Insel als Stützpunkt für ihre Trainingslager.

Mit dem durch EU-Programme unterstützten Agrotourismus werde das Landesinnere belebt. Beispielsweise würden traditionelle Dorfhäuser restauriert. Derzeit gebe es 86 Übernachtungsmöglichkeiten in 37 Dörfern mit einer Kapazität von 682 Betten. Zu den Themen Wein, Fahrrad und Religion würden neue Themenrouten konzipiert und realisiert. Tavernen erhielten Unterstützung, in denen traditionelles Essen nach Rezepten des berühmten Koch Vakhis aus der Zeit von 300 vor Christi Geburt angerichtet werde. Das gelte auch für besondere Kunsthandwerkstätten.

Mit dem Flugzeug ist Zypern in dreieinhalb Stunden zu erreichen. Fünf Airlines starten von zehn deutschen Flughäfen teilweise mehrmals täglich. Von Stuttgart aus fliegt Condor immer montags Larnaca an. Unter den 48 deutschen Reiseveranstaltern gebe es zunehmend Spezialangebote in den Bereichen Wandern, Radtouren, Studienreisen, Golf und Wellness sowie für Familien. „Wir sehen einen Trend zu Themen- und Luxusreisen“, sagte Sakkas.

Mehr Informationen gibt es unter www.visitcyprus.com