Auf dem Oktoberfest 2008 schlägt die Maß Bier mit durchschnittlich 8,13 Euro zu Buche. Ein stolzer Preis schon für Einheimische – allerdings liegt der Preis für viele Wiesn-Besucher deutlich über dem, was sie in ihrem Heimatland für den Liter Bier bezahlen. Das hat das HR-Beratungsunternehmen ECA International festgestellt. Dazu wurden Bierpreise ausgewählter Besuchernationen mit denen der Wiesn verglichen. Besonders hart trifft es Oktoberfest-Fans aus Südafrika. Sie zahlen fast das Dreifache für eine Maß Bier. Auch die feierwütigen Touristen aus Übersee können bei einem Wiesn-Besuch mit einem kräftigen Aufschlag rechnen: Neuseeländer zahlen 20 Prozent, Australier noch zehn Prozent mehr für einen Liter Bier. Dagegen freuen sich besonders Italiener: Verglichen mit dem Preis daheim, ist für sie fast jedes dritte Bier umsonst. Fröhlich feiern Norweger und Franzosen: Das Löschen ihres Durstes kostet sie 52 beziehungsweise 36 Prozent weniger. Wiesngänger aus Berlin sparen acht und die aus Stuttgart ein Prozent.
Unter den diesjährigen Wiesn-Besuchern werden vor allem Australier das letzte Oktoberfest ohne Rauchverbot genießen, denn eine Zigarette kostet über ein Drittel weniger als zu Hause. Japaner dagegen werden weitestgehend rauchfrei bleiben – in Deutschland müssen sie mit mehr als doppelt so hohen Preisen rechnen.
„So ein Wiesn-Besuch kann ganz schön kostspielig werden“ sagt Susanne Grimm von ECA International. „Entsprechend unseres Warenkorbs aus Lebensmitteln, Dienstleistungen und Lebenshaltungskosten ist München nun mal ein recht teueres Pflaster.“
Das böse Erwachen kommt für viele Wiesngänger jedoch erst am Tag danach: Meist ist nicht nur der Geldbeutel leer, sondern auch die durchzechte Nacht fordert ihren Tribut. Ein Kater in Deutschland ist für australische Oktoberfest-Fans recht kostspielig: Schmerztabletten sind hierzulande mehr als zweieinhalbmal so teuer. Ein Umstieg auf Softdrinks ist kaum eine Alternative, diese kosten etwa doppelt soviel. Amerikaner die am nächsten Tag auf Bier verzichten wollen, sollten das ebenfalls nicht aus Kostengründen tun: Softdrinks sind in Deutschland etwa dreimal so teuer wie in den USA.
Diese Zahlen basieren auf einer Lebenshaltungskostenstudie von ECA International vom März 2008. International tätige Unternehmen nutzen diese Daten zur Berechnung der Lebenshaltungszuschläge für ins Ausland entsendete Angestellte.