Am Freitag, den 07. April 2017 hat das Guam Visitors Bureau (GVB) den 100 Jahrestags der Versenkung der SMS Cormoran II begangen. Das Schiff sank am 07. April 1917 nach einem Beschuss der amerikanischen Marine im ersten Weltkrieg. Fast wäre die SMS Cormoran II in Vergessenheit geraten, hätte es nicht einen jungen Taucher mit Namen Herbert T. Ward gegeben, der die Geschichte der Cormoran zu neuem Leben erweckte und Guam einen der einzigartigsten Tauchplätze der Welt bescherte.
Als Zivilist in Diensten der Marine kam Herbert Ward im Jahre 1953 nach Guam. Dort konnte Ward seine Leidenschaft, das Tauchen, ausleben. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit erkundete Ward die Unterwasserwelt vor Guam. Zu seinen Lieblingstauchplätzen gehörten die vielen Schiefswracks vor der Insel und im Hafen.
Es war im Jahr 1965 als Ward mit einem Freund, der seinen Urlaub auf Guam verbrachte, beschloss, neue Ziele zu betauchen. Die Wahl viel auf die 1917 versenkte SMS Cormoran II.
Kein leichtes Unterfangen. Als die Cormoran 1917 sank wurde die Stelle vom US-Militär gekennzeichnet. Viele Jahre später, die Zeichen der Untergangsstelle waren längst verschwunden, kannten nur noch wenige lokale Taucher die genaue Untergangsstelle der Cormoran. Teilen wollten die Taucher ihr Wissen aber nicht. Ward studierte alte Militärfotos und war sich danach ziemlich Sicher, wo er tauchen musste, um das Wrack der SMS Cormoran zu finden. Schlußendlich war er aber doch auf die Hilfe eines anderen Tauchers angewiesen, der ihn an die Untergangsstelle führte.
Bei seinem ersten Tauchgang zum Wrack freute sich Ward über den erstaunlich guten Erhaltungszustand der SMS Cormoran II. Er hatte befürchtet, dass Schiff wäre nach all den Jahren zerfallen. Das Gegenteil war der Fall. Schornstein und Bullaugen, ja selbst die Schiebetüren waren noch intakt. Ward betauchte das Wrack intensiv und begann nach und nach Gegenstände aus dem Schieff zu bergen.
Das Innere des Schiffs hatte sich im Laufe der Zeit mit einer dicken Schlammschicht gefüllt. Das machte die Bergung der Gegenstände nicht einfacher. Zeitgleich studierte Ward die Geschichte der Cormoran in Bibliotheken. Sein tiefes Wissen über die Cormoran versetzte ihn später in die Lage, auch mit Hilfe von Überlebenen Besatzungsmietgliedern, die Geschichte der SMS Cormoran an manchen Stellen zu korrigieren.
Im laufe der Jahre und unzählige Tauchgänge später enstand eine erstaunliche Sammlung von Gegenständen aus der SMS Cormoran. Wrad schrieb ein Buch mit dem Titel „Flight of the Cormoran “ und richtete in seinem Zuhause ein Museum ein. Ward betauchte das Wrack der SMS Cormoran bei jeder Gelegenheit und sorgte mit seinem Engament dafür, das die Cormoran nicht in Vergessenheit geriet.
Tragisch ist sein Tod im Jahre 1975. Ward fand sein Ende an dem Platz, den er so liebte. Er starb bei seinem letzten Tauchgang zur SMS Cormoran II an Sauerstoffmangel. Seine sterblichen Überreste wurden verbrannt und seine Asche an der Stelle des Untergangs der SMS Cormoran II dem Meer übergeben.