USA – Deutliche Zuwächse beim Inbound, nach wie vor Probleme beim Outbound

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Erste Ergebnisse des IPK International World Travel. Monitors für 2007 deuten auf eine weitere Erholung des US-Inbound-Tourismus hin. Aktualisierte Zahlen werden auf der ITB Berlin im Rahmen des ITB Future Days präsentiert und im World Travel Trends Report 2008 im März veröffentlicht. Statistiken des Office of Travel & Tourism Industries (OTTI) im US-Handelsministerium zeigen jedoch, dass die Entwicklung der Ankünfte aus internationalen Märkten noch immer nicht an die Spitzenwerte des Jahres 2000 anknüpfen können.

Die OTTI-Trends für die ersten zehn Monate des Jahres verzeichnen einen Zuwachs von 17 Prozent bei den Ankünften aus Mexiko, ausgenommen ist der Grenzverkehr. Sie weisen 10 Prozent Steigerung für Kanada und die Märkte in Übersee aus. Diese Zahlen decken sich mit den Schätzungen von IPK International vom September 2007.

Frankreich als Wachstumsmotor bei europäischen Reisen in die USA

Laut IPK stieg das Volumen westeuropäischer Reisen in die USA im
genannten Zeitraum um 11 Prozent, während die osteuropäischen
Quellmärkte ein Plus von 10 Prozent aufweisen. Im Ranking der
Herkunftsländer Europas nach Wichtigkeit zeigen sich Zuwächse für 2006 wie folgt: Großbritannien (+sechs Prozent), Deutschland (+neun Prozent), Frankreich (+28 Prozent), Italien (+20 Prozent), Spanien (+22 Prozent), Niederlande (+13 Prozent) und Irland (+17 Prozent). Auch Russland verzeichnet einen Zuwachs von 20 Prozent, gehört allerdings nicht zu den führenden Quellmärkten.

„Mit Ausnahme Großbritanniens, wo ein eher magerer Zuwachs von sechs Prozent festgestellt wurde, haben die führenden Märkte Europas ein relativ gutes Ergebnis erzielt“, teilt IPK International CEO Rolf Freitag mit. „Angesichts günstiger Wechselkurse und des Nachfragestaus in einigen Märkten ist das kaum eine Überraschung.”

„Die außerordentlichen Steigerungsraten, die Frankreich für 2007 notiert, folgen einem schwachen Jahr 2006“, betont Freitag. „Hier zeigten die verwirrende Lage und Verzögerungen bei der Einführung neuer Pass- und Visabestimmungen für Reisen in die USA Wirkung. Bei den Urlaubsreisen in die USA erreichte Frankreich einen beeindruckenden Zuwachs von drei Prozent.”

Gemischtes Bild beim US Outbound

Die offiziellen Daten des OTTI ergeben, dass in den ersten neun Monaten des Jahres 2007 zwei Prozent mehr Outbound-Flugreisen gezählt wurden. Destinationen im Ausland erzielten insgesamt ein Plus von zwei Prozent. Dabei wurde der Trend durch die stagnierende Nachfrage nach dem Reiseziel Mexiko und einem dreiprozentigen Rückgang bei den Flugreisen nach Kanada negativ beeinflusst. Die insgesamt eher enttäuschende Performance überrascht jedoch angesichts des schwachen Dollars nicht.

Einigen Destinationen gelang es trotzdem, sehr hohe Zuwächse zu erzielen. Der Nahe Osten verzeichnet ein Plus von 14,5 Prozent, Afrika einen Zuwachs von elf Prozent, Mittel- und Südamerika jeweils acht Prozent und Asien kann neun Prozent mehr Ankünfte aus Amerika vermelden.

Die bisher von IPK International registrierten Trends, die sich traditionell als die exaktesten Prognosen erwiesen haben, sind nicht so positiv wie die zuvor ausgeführten Zahlen vermuteten lassen. IPK International spricht von einem einprozentigen Rückgang beim US Outbound für das gesamte Jahr. Dabei scheint das Reisevolumen nach Asien entgegen dem allgemeinen Trend um vier Prozent zugenommen zu haben.

Deutlich wird, dass die Tendenz in Europa seit den Spitzenwerten des Jahres 2000 immer noch rückläufig ist. Allerdings zeigen die bei der European Travel Commission (ETC) hinterlegten Daten signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen europäischen Zielen und in einigen Fällen, beispielsweise bei Zypern, Differenzen zwischen Ankunfts- und Übernachtungstrends in der gleichen Destination.

Viele der europäischen Länder, die deutliche Zuwächse melden, sind
kleinere, sekundäre Destinationen, wie Malta, Monaco, Estland,
Montenegro und Serbien. Doch auch Spanien gelang eine 21-prozentige
Steigerung der Ankünfte aus den USA in den ersten zehn Monaten des
Jahres. Italien erzielte ein Plus von zehn Prozent, Griechenland profitiert weiterhin vom Werbeeffekt durch die Olympischen Spiele 2004 und meldet einen Zuwachs von 30 Prozent zwischen Januar und August 2007.

Perspektiven für den US-Outbound-Tourismus 2008

Trotz der begrüßenswerten Trendwende für manche Destinationen auf dem US-Markt waren die schlechten Aussichten für die US-Wirtschaft in Verbindung mit dem schwachen US Dollar, das Konjunkturtief im
Wohnungsbau und die Subprime-Krise Grund für einige Teilnehmer des jährlichen World Travel Monitor Forum in Pisa im Oktober 2007, für 2008 eine geringe Nachfrage bei den US-Outbound-Reisen zu prognostizieren. Zusammengenommen erhöhen diese Faktoren das Risiko einer Rezession in den USA, und damit die Gefahr eines Nachfragerückgangs beim Outbound-Tourismus.

Es gibt überdies Anzeichen dafür, dass die Amerikaner beginnen, ihre Sparrate zu erhöhen. Dieser Trend im Umgang mit dem verfügbaren Einkommen war viele Jahre nicht zu beobachten. Es ist davon auszugehen, dass in Zukunft weniger Geld für Auslands- oder Inlandsreisen ausgegeben werden wird.

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