Oberharzer Wasserregal wird Weltkulturerbe

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Das Oberharzer Wasserregal, oft auch als Oberharzer Wasserwirtschaft bezeichnet, ist eines der bedeutendsten Systeme zur Umleitung und Speicherung von Wasser zur Versorgung des Bergbaus im Oberharz. Es wurde vom 16. bis 19. Jahrhundert von Bergleuten angelegt und besteht aus einer Vielzahl von Stauseen und Gräben die von herrlichen Wanderwegen gesäumt werden. Bis heute sind ca. 120 Teiche, über 500 km Gräben und etwa 30 km Wasserläufe erhalten. „Wir haben hier ein System, dass einfach grandios ist“, so Niedersachsens Landesdenkmalpfleger Prof. Dr. Reinhard Roseneck.

Deshalb wurde Anfang des Jahres 2008 über die Landes- und Bundesregierung ein Antrag auf Aufnahme in die Liste des Welterbes bei der UNESCO gestellt. Mit einer Entscheidung wird im Juni 2009 gerechnet. Und wenn es nach Prof. Dr. Reinhard Roseneck geht „kann es auf Grund der Einzigartigkeit keinen Zweifel daran geben, dass der Antrag positiv beschieden wird“.

Um die UNESCO-Forderung nach einer professionellen und nachhaltigen Erhaltungs-, Vermittlungs- und Managementstruktur für die Welterbestätten im Harz nachzukommen, wurde vor wenigen Tagen die „Oberharzer Erklärung“ verfasst. Unter dem Dach einer Stiftung „WeltErbeMuseum / Harz“ sollen die im gesamten Westharz verteilten Museen zusammengefasst werden und unter einheitlicher Leitung gestellt werden. Das „WeltErbeMuseum / Harz“ soll nach internationalen touristischen Standards ein zentraler Anlauf- und Informationspunkt für Museen und UNESCO Welterbestätten sein. Dass es im oft durch individuelle Interessen geprägten Harz auch hier zu einem Dissens kam verwundert nicht. So fehlte Zeitungsberichten zufolge Goslars Oberbürgermeister Henning Binnewies bei der Unterzeichnung mit für die anderen Teilnehmer nicht nachvollziehbarer Begründung.

„Ich kann nur hoffen, dass im Oberharz die Zeichen erkannt werden und man es jetzt alleine macht“, kommentierte Prof. Dr. Roseneck die Haltung Goslars. Es wird angenommen, dass persönliche Gründe eine Rolle spielen. Es bleibt zu hoffen, dass die Harzer Querelen nicht dazu führen, dass hinterher alle mit leeren Händen dastehen. (eTN)