Das war die IT&CM China 2012 in Shanghai

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Die sechste Veranstaltung der IT&CM China 2012 mit dem Motto: „Advancing MICE and Business Minds“ ist gelaufen, Zeit für eine Nachbetrachtung. Hat es sich für den Journalisten gelohnt? Waren Aussteller, Käufer und Verkäufer der MICE-Veranstaltung zufrieden? Letztere sprachen sich durchweg positiv aus, viele Kontakte, viele Gespräche, ob viele Abschlüsse dabei rausgekommen sind, war aber nicht zu erfahren. Da hält man sich auf allen Seiten sehr zurück. Weniger gelohnt hat es sich für die anwesenden Journalisten. Ein Jahr nach Ende der EXPO fand der Event im Shanghai World Expo Exhibition & Convention Center im Stadtteil Pudong im Untergeschoß einer der Hallen statt, oben wurde eine internationale Bootsausstellung vorbereitet. Seltsam leer und unbelebt wirkte das große Expo-Gelände, leere Straßen (was ansonsten in Shanghai nie zu finden ist), Ruhe in den Mittelklasse Wohnvierteln ringsum, ungewöhnlich. Noch scheint die Stadt Shanghai keinen rechten Plan zu haben, was man mit dem riesigen Gelände anfangen will. Man spricht vom Bau neuer Hallen, von zwei 5-Sterne-Hotels, merkwürdig, wenn man die verlassene Gegend sieht. Hervorragend klappte der Bustransfer vom Flughafen zu den Hotels und von den Hotels zur Halle, wenngleich auch öftere Fahrzeiten besser gewesen wären. Betreten konnte man die Halle nur durch eine Sicherheitsschleuse, um zu den einzelnen Seminaren zu gelangen, musste man innen die Halle verlassen um zu nächsten Halle zu gelangen. Rückwärts war das aber nicht möglich, man sollte den weiten Weg um die Hallen herum machen, was aber gar nicht gut war, geht man doch den Weg mehrfach am Tag. Energischer Protest half, später durfte man auch innen passieren. Sehr sparsam war die Ausstattung der Business Lounge, ein Tisch, ein paar Stühle, viel Regal mit viel (immer gleichen) Papier, mehr nicht. Kein guter Platz zum Verweilen oder Besprechen. Geradezu katastrophal das „Media-Centre“, das den Namen nicht verdiente. Gut ein Dutzend Computer, von denen einige tatsächlich zumindest zeitweise funktionierten, Internet-Verbindungen zu bekommen war aber meist nicht möglich, arbeiten konnte man da nicht. Das Personal nett, aber hilflos, bis zum Schluss änderte sich nichts. Reibungslos und schnell funktionierten dagegen die (kostenlosen) Computer im offiziellen Tagungshotel, dem InterContinental Shanghai Expo. Unterbringung und Service im Hotel exzellent, ebenso der Service-Desk des Veranstalters, freundlich, schnell und kompetent. Viel Wert wurde auf die Teilnahme an den Social Events gelegt, gutes Essen und große Show bei der Eröffnungszeremonie und auch bei anderen gesponserten Essen, wobei die Veranstaltung von Koreas Seoul Tourism Organization bei weitem die Beste war. Bei diesen Gelegenheiten funktionierte auch das „Networking“ sehr gut, da war ausreichend Zeit und Gelegenheit, um mal, nicht nur unter Kollegen, querbeet mit vielen interessanten Leuten zu reden, Meinungen und Stimmungen zu erfahren und gute Kontakte zu knüpfen. Das war auch auf den angebotenen Prew-Show City Touren gut möglich. Allerdings hatte man sich für die erste Tour am Morgen den neuen, noch gar nicht fertigen, Chenshan Botanical Garden, ausgesucht, der zwar ganz schön war, aber eine Unmenge Fahrzeit kostete, da er weit außerhalb von Shanghai liegt. Da fragt man sich warum? Eine Tour durch die Innenstadt wäre besser gewesen, denn da hat Shanghai doch einiges zu bieten, was man bei der Abendtour auch teilweise sehen konnte. Ein unbedingtes Muss ist „The Bund“ mit den alten Gebäuden aus Kolonialzeiten am Huangpu-Fluss, dahinter die Nanjing Lu-Fußgängerzone und die Huaihai Lu-Einkaufsstraße mit vielen Geschäften, wo man eigentlich alles bekommt, oder das sehr touristische Altstadtviertel, wo man unbedingt hart handeln sollte, es lohnt sich. Zur Entspannung bieten sich der Yu-Garten und der Volksplatz an, zu denen man gut mit der U-Bahn kommt. Zurecht finden kann man sich ganz leicht, alle Stationen sind auch mit englischen Beschriftungen versehen und das System ist einfach zu verstehen. Vom „Bund“ hat man (am besten abends) die atemberaubende Aussicht auf den Stadtteil Pudong mit der absolut futuristischen Kulisse der vielen architektonisch höchst unterschiedlichen Hochhäuser, ein Besuch der Aussichtsplattform des „Shanghai World Financial Center“ in 474 m Höhe ist ein unbedingtes Muss. Von da aus sieht man auch das Exhibition-Center mit 7.100 qm Hallennutzfläche, dort drängten sich die Aussteller, immerhin 850, aber zusammengefasst in nur einigen Ständen. Und da gab es doch einige Schwierigkeiten, nur wenige waren pünktlich zu Beginn besetzt, viele gingen früher und Auskunft konnte auch nicht jeder erteilen, zudem sprachen eine ganze Menge Personal gar kein Englisch, oder konnten komplexere Fragen nicht beantworten. Da gibt es dringenden Verbesserungsbedarf. Auch hätte ich mir viel mehr Aussteller aus China gewünscht, das wäre interessanter gewesen, Stände aus der Schweiz, Hongkong, Club Med, Türkei, etc. kennt man hinreichend von der ITB Berlin. Sprachmächtig waren die leitenden Personen auf den Pressekonferenzen. Der Managing Director der TTG Asia Media Pte Ltd, Mr. Daren Ng, eröffnete wort- und zahlengewaltig die Veranstaltung, detailreich wusste er auch Nachfragen zu beantworten, zum Glück gab es die Ansprache später gedruckt. Mr. Tong Wei, President China International Travel Service Ltd und Ms. Elaine Wu, General Manager MP International (Shanghai) Pte Ltd, vervollständigten die Rednerliste und langweilten dabei nicht, das galt auch für die Abschlusspressekonferenz. Die nächste IT&CM China vom 17. bis 19. April 2013, die erneut einen Zuwachs von 20 Prozent erwartet, soll noch größer, noch schöner und noch wichtiger werden. Wenn man dabei die Fehler nicht mehr macht, könnte das sogar Wirklichkeit werden. Wir werden dann berichten.