Hat die Hogatec noch eine Zukunft?

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Der Versuch, die Hogatec (02.-05.09.12 in Essen) als überregionales Schaufenster für die Hotellerie und Gastronomie zu erhalten, muß nicht als gescheitert angesehen werden, aber weit weg davon ist man nicht. Zu schwach war die Resonanz der wichtigen, international aufgestellten Aussteller, aber einige waren doch da, und 16000 von der Messe gezählte Besucher kamen vorwiegend aus der Region. Das anvisierte Stammestreffen der Gastronomen fand nicht statt, wohl aber einige kleinere, wie Olaf Offers, Präsident des Dehoga NRW, im Gespräch mit NFH erklärte.

Man möge sich erinnern. Die Hogatec geht auf eine Initiative des Deutschen Hotel- und Gaststätten Verbands (Dehoga) zurück, der sich zu Beginn der 80er Jahres in der Hauptstadt des größten Bundeslandes eine schlagkräfte Gastromesse wünschte und fand in der Messe Düsseldorf einen geeigneten Partner. Der Höhepunkt der dann alle zwei Jahre stattfindenden Veranstaltungen wurde 1998 erreicht, als sich fast 1 000 Aussteller und 80 000 Besucher einfanden. Auf dem am 14.09.98 während der Hogatec stattfindenden Hotelund Gaststättentag sprach der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl vor enthusiastischem Publikum.

Trotzdem gelang es in den Folgejahren nicht, die Hogatec nach hinten und vorne abzusichern, und damals noch wenig bekannte Messen wie die Intergastra in Stuttgart und die Internorga in Hamburg liefen ihr den Rang ab. Düsseldorf reichte sie nach vergeblichen Versuchen der Revitalisierung im vergangenen Jahr nach Essen und wollte – dem Vernehmen nach – für den Namen noch eine Ablösesumme haben.

Von dem hätte man sich bei einem Neuanfang besser getrennt und einen kreiert. Das ist nicht geschehen, und jetzt – nach der Auftaktveranstaltung – erscheint er beinahe als Last. Ihn jetzt noch zu ändern, geht nicht, aber man könnte ihn, mit einer schlagkräftigen Unterzeile versehen, noch einmal nach oben ziehen.

Die Messe sah 300 Aussteller, nach 400 bei der vorletzten in Düsseldorf. Es waren auch internationale dabei, z.B. WMF, MKN, Kason und Villeroy & Boch. Gelungen ist es auch, die regionalen Brauer zur Teilnahme zu bewegen, und die Metro ging nicht verloren. Hier liegt die Chance des Neubeginns, die Messe lokal zu verankern. Ein Wiederaufstieg scheint möglich; er wird mühsam.

Quelle: www.nfh-online.de