Bekommt die UNWTO einen Generalsekretär von Politikers Gnaden?

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Am 12. Mai 2017 treffen sich die Vetreter der World Tourism Organisation (UNWTO) in Madrid. Auf der Agenda steht auch die Wahl zum neuen UNWTO Generalsekretär. Der Generalsekretär bekeleidet das höchste Amt innerhalb der Organisation, die sich auf die Fahne geschrieben hat, die internationale Verständigung zu fördern, Frieden und Wohlstand zu mehren und die Einhaltung der Menschenrechte anzumahnen. Dabei konzentriert sich die UNWTO insbesondere auf den Tourismus in den Entwicklungsländern. Der derzeitige Generalsekretär Dr. Taleb Rifai aus Jordanien steht nicht wieder zur Wahl.
Um den Posten bewerben sich noch sechs Kandidaten, nachdem Vahan Martirosyan aus Armenien seine Kandidatur zurück gezogen hat.

Seit Monaten touren die Kandidaten mit ihrem Wahlprogramm von einem Termin zum nächsten, um für ihre Position zu werben. Das größte Pensum absolvierte dabei Dr. Walter Mzembi aus Simbabwe. Mzembi dürfen auch gute Chancen auf den Posten des Generalsekretärs der UNWTO eingeräumt werden. Ebenfalls aussichtsreich im Rennen liegt Frau Young-shim Dho aus Südkorea.
Mit dabei sind noch der Brasilianer Marcio Favilla, Alain St. Ange von den Seychellen und Jaime Alberto Cabal Sanclemente aus Kolumbien.
Alle fünf sind ausgewiesene Fachleute und seit vielen Jahren in der Touristik verankert. Jeder für sich würde das Amt gut ausfüllen. Sowohl das Programm der Kandidaten als auch der jeweilige persöhnliche Werdegang rechtfertigen eine Kandidatur und auch die Wahl.

Als sechster Bewerber um das Amt steht noch der Botschafter Georgiens in Spanien auf dem Wahlzettel. Herr Zurab Pololikashvili ist Politiker und hat im Bereich Tourismus bisher eher in seinem Urlaub Erfahrung gesammelt. Im „Wahlkampf“ der sechs Bewerber glänzte Pololikashvili bisher durch auffälliges „nichts tun“ bzw. Abwesenheit. Ein Wahlprogramm des Georgiers ist nicht erkennbar. Die Wahlleute, die am 12. Mai in Madrid den neuen Generalsekretär wählen sollen, haben also keine Ahnung, was sie bekommen, wenn sie Pololikashvili ihre Stimme geben.
Aber genau das könnte passieren. Nach Informationen aus gut informierten Kreisen könnte der Sieger der Wahl bereits heute, also eine Woche vor der Wahl feststehen. Wie eTN berichtet wurde, hat in den Hinterzimmern der Politik die Wahl bereits stattgefunden und der Kandidat mit der wenigsten Erfahrung, ohne nennenswertem Wahlprogramm, nicht erkennbarem Engagement und permanenter Abwesenheit bei Veranstaltungen, die dazu geeignet gewesen wären, sich ein Bild über Zurab Pololikashvil zu machen, könnte neuer Generalsekretär der UNWTO werden.
Das wäre nicht nur ein Skandal erster Güte, das wäre auch wahrscheinlich Stillstand innerhalb der Organisation in den nächsten Jahren, die aber genau jetzt einen Visionär und Macher an der Spitze braucht.
Ein Generalsekretär von Politikers Gnaden braucht die UNWTO nicht.

Welttourismusorganisation UNWTO