AHGZ-Gipfel zum Thema Arbeitszeit

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Die Regelung der Arbeitszeit ist zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Gastgewerbe heftig umstritten. Nun hat die AHGZ – Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung der dfv Mediengruppe die Spitzenvertreter der Tarifparteien zum Arbeitszeit-Gipfel eingeladen. DEHOGA-Präsident Guido Zöllick und der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Guido Zeitler, diskutierten in Berlin über das Reizthema.

Zöllick betonte: „Ich denke, viele Politiker, ganz gleich welcher Partei, haben verstanden, dass man Flexibilität bei den Arbeitszeiten braucht, um den heutigen Herausforderungen entsprechen zu können.“ Der DEHOGA hat bereits vor einiger Zeit eine Regelung vorgeschlagen, die sich an den EU-Bestimmungen orientiert. Danach kann die Arbeitszeit bis zu 48 Stunden pro Woche innerhalb eines Ausgleichszeitraums betragen sowie bis zu 13 Stunden am Tag. Der Verband sieht darin ein entscheidendes Thema für die Bundestagswahl im September.

NGG-Vize Zeitler wies dies zurück und sagte: „Es geht uns um die Ausweitung der täglich abrufbaren Arbeitszeit auf 13 Stunden und bis zu 78 erlaubte Wochenstunden. Für uns ist die Umsetzung der EU-Richtlinie in dieser Form nicht akzeptabel.“ Dies würde gesundheitliche, mentale und psychische Schäden verursachen. „Es kann nicht angehen, dass die Mitarbeiter dafür büßen müssen, dass die Gäste drei Stunden länger als geplant feiern wollen. Ich finde, das momentane Gesetz macht Flexibilität in Gastronomie und Hotellerie durchaus möglich. Wir haben Spielräume, die auch tarifvertraglich festgelegt sind. Bis zu zehn Stunden am Tag sind möglich, ebenso Teilzeit, Teildienste, verlängerte Ruhepausen und so weiter.“ Eine Ausweitung wäre, wie im Straßenverkehr die Verbotsschilder abzuschaffen, um die Zahl der Strafzettel zu reduzieren.

Zöllick erklärte dazu: „Uns erreichen tatsächlich viele Berichte aus der Praxis, dass Betriebe wegen der Begrenzung der Arbeitszeit das Problem haben, Feiern auszurichten. Das betrifft übrigens vor allem die kleineren Unternehmen. Wir sollten eine Lösung erreichen, die in 99 Prozent der Fälle Abhilfe schafft – dafür wäre eine neue Arbeitszeitenregelung – basierend auf der EU-Richtlinie – geeignet.“ Die Arbeitsbedingungen hätten sich stark verbessert, Mehrstunden würden dokumentiert und ausgeglichen.
Quelle: AHGZ – Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung
Bild: pixabay