Ein touristischer Stimmungsbericht

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„Böses Schicksal brachte uns in die Sackgasse, in der Welt ist für uns keine Freude mehr, wir sind die Wracks des Sturms und erlitten im Leben Schiffbruch.“
Besser als mit diesen Worten des Liedes „Schiffbruch“ kann man die jetzige Situation Griechenlands kaum beschreiben, sie sind aber viel älter, stammen aus den Jahren um 1940, geschrieben und gesungen von Vasilis Tsitsanis, einem der größten Komponisten und Interpreten der „Rembetiko-Musik“, dem Blues der Griechen. Die Musik der Subkultur des griechischen Proletariats kam mit den nach 1923 aus der Türkei vertriebenen Griechen, beschönigend „Bevölkerungsaustausch“ genannt. Bekannt wurde die Musik mit den harten Texten durch den Film „Rembetiko“ von Costas Ferris aus dem Jahr 1983 und war besonders in Hafenstädten wie Thessaloniki populär.
Saloniki am Thermaischen Golf, wie die Griechen die schöne Stadt am Meer kurz nennen, leidet still und fast unauffällig unter der Krise. Aber es brodelt, noch verhalten, unter der Oberfläche. Die Straßen sind voll neuer Autos, Neuwagen werden aber nicht mehr gekauft, Gebrauchtwagenpreise sind im Keller, gute Fahrzeuge sind spottbillig. In den teuren Geschäften finden sich nur wenige gut betuchte Kunden, die es immer noch gibt, ein, gekauft wird aber kaum, die Verkäuferinnen langweilen sich. Billigläden haben Konjunktur, die Restaurants, Diskotheken und Cafés sind gut besucht, aber man bestellt die preiswerten Sachen und sitzt länger an einem Drink.
Saloniki hat rund eine Million Einwohner, gut Hundertzwanzigtausend davon sind Studenten, die weitläufige Universität macht einen sehr ruhigen Eindruck, wilder Protest sieht anders aus, noch scheinen die Eltern das Studium finanzieren zu können, denn mit Jobs für Studenten sieht es schlecht aus. Auf dem Dach des Generalkonsulats der Bundesrepublik direkt an der Uferpromenade hat der deutsche Generalkonsul Wolfgang Hoelscher-Obermaier in kurzer Zeit flink improvisiert und zu einem Cocktail-Empfang geladen. Eine staatliche griechische Stelle hätte dafür wahrscheinlich Monate gebraucht. Interessante Gesprächspartner aus Wirtschaft, Presse und Politik vermitteln tiefere Eindrücke der unklaren Situation des Landes, müßig ist die Suche nach dem einen Schuldigen, es ist die Gesamtsituation des Landes, zusammengesetzt aus vielen kleinen Faktoren, die nicht mehr funktioniert. Eine unsinnige, überbordende Bürokratie behindert und verhindert schnelle Entscheidungen. Karapanagiotids Kostas, Vizegouverneur der Provinz Zentral-Makedonien, machte das an einem guten Beispiel anschaulich. Über die Finanzierung und Durchführung eines von ihm vorgeschlagenen kurzfristigen Tourismusprojekts kann er selbst gar nicht entscheiden, das muss über die Zentralverwaltung in Athen laufen. Provinzgouverneure dürfen Vorschläge machen, aber nicht wirklich entscheiden, mit seinem bewilligten geradezu lächerlich kleinen Budget kann er nichts bewirken. Nach 5 Monaten und der Einholung von 36 Unterschriften kam die Genehmigung des Projekts, viel zu spät, um es dann noch durchzuführen. Und so geht es fast mit allen Dingen in Griechenland, Selbstverantwortung ist nahezu unbekannt, weil eben alles zentral geregelt werden muss. Ein Programm zur Dezentralisierung gibt es seit gut drei Jahren, funktioniert aber nicht wirklich bei der unfähigen und übergroßen Verwaltung, darunter leidet das ganze Land, die Industrie, Wirtschaft und auch das ganz profane private Leben. Durch das von der EU seit ca. 1980 in hohen Summen ins Land gepumpte Geld, dessen Verwendung nie richtig kontrolliert wurde, entstand eine Bewegung, das man auch ohne viel Arbeit gut leben kann. Da das Geld nie richtig investiert wurde, sondern zum größten Teil einfach verschwand, gibt es kaum Arbeitsplätze. Die gut ausgebildete Jugend möchte arbeiten, hat aber dazu keine Gelegenheit, allein in der Provinz Zentral-Makedonien sprechen 36 % Arbeitslosigkeit für sich. Auf den Feldern draußen auf dem Lande sieht man kaum Griechen, nur Gastarbeiter aus anderen Teilen der Welt, deren Zuzug ins Land ein weiteres Problem darstellt. Mit der Sicherung der Außengrenzen der EU ist Griechenland überfordert, weil es gerade dafür nicht genug Geld gibt, die Ausstattung mit dem notwendigen technischen Gerät ist kümmerlich. Auch weil das von der Türkei kaum verhindert wird, strömen Flüchtlinge fast ungestört ins Land. In vielen Fällen wird das was angebaut wird auch gleich nach der Ernte wieder vernichtet, es entspricht nicht irgendeiner Norm, dabei ist die Qualität hervorragend und auch das wird noch gefördert. Statt Orangen oder Kartoffeln aus dem eigenen Lande müssen die Hausfrauen in den Supermärkten die Erzeugnisse aus anderen EU-Ländern kaufen. Darüber sind viele Leute inzwischen sauer, bilden Initiativen, um bei den Bauern direkt zu kaufen oder die Erzeugnisse direkt zu vermarkten. Dazu leistet sich Griechenland eine riesige, teure Armee die Unsummen verschlingt, gekauft werden die Rüstungsgüter bei den Ländern, die auch die diversen Rettungsschirme finanzieren. Begründet wird das mit der unsinnigen „Angst“ vor der Türkei. Wir haben überall Leute gefragt, ob in der Stadt oder auf dem Lande, keiner fürchtete die Türkei. Aber als vorgeschobener Grund ist das allemal gut. Und um gleich noch einem, besonders von deutschen Medien mit den bekannten großen Überschriften, verbreiteten Vorurteil energisch zu widersprechen: In Griechenland gibt es keinen Hass auf Deutschland oder die Deutschen! Auch hier haben wir überall wahllos Leute aus allen Bevölkerungsschichten befragt. Nie! Nicht einmal! Keiner wollte das bestätigen, im Gegenteil sind die Leute dankbar für deutsche Hilfe, sie vermissen die deutschen Gäste die aus unverständlichen Gründen nicht mehr kommen, dabei gibt es alles, was einen Urlaub im Lande schön und angenehm macht. Aber wohl nicht mehr lange, wenn der Touristenstrom auch aus den anderen Ländern weiter ausbleibt. Hoteliers klagen über Rückgängen bis zu 80 %, verstehen kann das keiner, aushalten geht auch nicht ewig. Große deutsche Reiseveranstalter spielen auch nicht so richtig mit, Griechenland-Angebote werden dünner, zumal es sowieso schon immer zu wenige Charterflüge ins Land gibt. Aber die Maschinen gehören meist eben jenen Veranstaltern. Und so ist der Himmel leise über der schönen gepflegten Uferpromenade von Thessaloniki, die jetzt gerade noch weiter verlängert wird, bis weit hinter den weißen Turm, ein Wahrzeichen der Stadt. Die Abendsonne lässt die Art déco-Häuser leuchten, später taucht die orange Beleuchtung alles in einen warmen Ton, hier lässt es sich aushalten, besonders wenn die hübsche Jugend am Tisch vorbei flaniert. Dabei geht der Blick auch weit hinaus auf das blaue Meer, wenige Schiffe, der Industriehafen in der Ferne liegt auch tagsüber sehr ruhig da. Wir verlassen „Saloniki, die Schöne“, dabei begegnen wir einem weiteren Phänomen, das uns ab jetzt auf allen weiteren Stationen der Reise begleiten wird: Leere! Die Straßen sind leer, kaum Verkehr, auf der Autobahn kann man spazieren gehen, die Strände verwaist, Hotels haben mehr Zimmer als Gäste. Wir fahren hinaus ins Land, nach Katerini am Fuße des Götterberges Olymp. Das mächtige, aber eigentlich räumlich recht kleine, Bergmassiv mit den Schneespitzen ist der höchste Berg Griechenlands und als mythologische Heimat der Götter der Antike ein nationales Symbol. Richtig zufrieden können Zeus und der Rest seiner Götterbande zurzeit wohl auch nicht sein. Der Olymp war der erste Berg in Griechenland, dessen besondere ökologische Bedeutung erkannt und der deshalb unter Naturschutz gestellt wurde. 1938 wurde er zum Nationalpark (Königlicher Erlass vom 9.6.1938 Gesetzblatt 248/A1938) erklärt und im Jahre 1985 wurde der Besuch in diesem Nationalpark gesetzlich geregelt (Gesetzblatt 467/25.7.1985 Heft 2). 1981 wurde das Gebiet durch eine Konvention der internationalen Kommission für den Schutz des Menschen und der Biosphären zu einem Schutzgebiet der Biosphärenreservate der UNESCO erklärt. Besonders interessant ist der Nationalpark wegen seiner geomorphologischen Beschaffenheit. Zahlreiche Gipfel, steile Schluchten, tiefe Klüfte, runde Vertiefungen, die einem Amphitheater ähneln, Höhlen und Abgründe sowie viele Quellen, zeitweise kleine Seen und Teiche und reißende Gebirgsbäche kennzeichnen das Landschaftsbild. Das Klima wird durch die geographische Lage, dem Bergmassiv, dem Gestein und der Vegetation an den Berghängen bestimmt. Starke Temperaturstürze und plötzlicher Wetterumschwung sowie zahlreiche Mikroklimas sind keine Seltenheit. Hier in der Olymp-Gemeinde Litochoro träumt man vom Tourismus in der Bergwelt, die Gipfel sind keine 10 km vom Strand entfernt. Aber im Olympus-Nationalpark liegt auch einiges im Argen, die Wege sind nicht im besten Zustand, zudem gibt es häufig Waldbrände, unten am Meer stehen Türme, da sind Freiwillige die beobachten. Auch im hübschen Dorf Litochoro mit den gut restaurierten schönen alten Häusern sind die Besucher übersichtlich, wir sind die Einzigen und der Chef vom Kafeneon freut sich, er hat ein paar Getränke und Eis verkauft. Souvenirläden gibt es auch, meistens aber geschlossen, das Angebot verlockt auch nicht wirklich zum Kauf. So genießen wir die wunderschöne Aussicht auf Berge und Meer, die Luft hier ist angenehmer, die Hitze erträglicher und die vielen Alten freundlich interessiert. Auf dem Weg zurück fallen hin und wieder doch recht teure Häuser auf, versteckt hinter viel Grün, man fragt sich, wie viele davon eigentlich mit einer Baugenehmigung errichtet wurden. Tage später besuchen wir noch das Altdorf Panteleimonas. Schon die Fahrt durch die wunderschöne Landschaft, durch den Wald, vorbei an Kastanien, an Buchen und Sandbeerbäumen hinauf in das Bergdorf, die reiche Flora und Fauna des südlichen Bereiches des Olymps und dann die phantastische Aussicht auf die Ebene und das tiefblaue Meer sind ein besonderes Erlebnis. Ein schönes, restauriertes, traditionelles Bergdorf an den Hängen des südlichen Olymps (Kato Olympos) in 700 m Hohe. Der beeindruckende Ausblick auf den Thermaischen Golf und auf die Küste von Süd-Pieria bleibt unvergesslich. Das Dorf kann man nur zu Fuß durchwandern auf manchmal recht steilen Wegen. Es ist in einem einheitlichen, architektonischen Stil erbaut und daher besonders beeindruckend. An dem steingepflasterten Dorfplatz mit den jahrhundertalten Platanen befinden sich die alte Kirche Agios Pandeleimonas, die alte restaurierte Dorfschule und verschiedene traditionelle Tavernen. Und die waren am Nachmittag wohl gefüllt mit Frauen jeglichen Alters, dementsprechend lebhaft ging es zu. Man verwöhnte sich mit den Köstlichkeiten aus der weiteren Umgebung, mit verschiedenen pikanten „Mezedakia“, verschiedene schmackhafte Vorspeisen, den selbst gemachten Weinen oder den beliebten „Tsipouro“, ein Schnaps, der aus den auf dem Olymp wachsenden Sandbeeren gebrannt wird und recht heftig ist. Gut, das es auch noch den traditionellen griechischen Mokka gibt, nirgends hat er mir besser geschmeckt als hier. Direkt am langen Sandstrand liegt das Hotel „Dion Palace“, auch hier alles bestens vorhanden, aber kaum Gäste, zumeist aus den nahen Balkan-Ländern. Der Manager redet ein bisschen die Situation herunter, schließlich sei noch gar nicht richtig Saison, auch eine Art Fatalismus, wenn er Glück hat, ist es wirklich so. Wir fahren weiter hinaus aufs Land, genauer in „Alexanders Land“ in die Provinz Zentral-Makedonia und besuchen Pella, den Geburtsort Alexander des Großen, dem legendären König des antiken Makedoniens mit dem schönen, neuen Archäologischen Museum, weiter nach Mieza, wo er erzogen wurde und nach Vergina, der alten Hauptstadt. Alexander hätte sich damals auch nicht träumen lassen, dass sich heute Griechenland mit der Republik Mazedonien einen unsinnigen und überflüssigen Streit um die Verwendung des Namens „Mazedonien“ leistet, als ob es keine wichtigeren Probleme gäbe! Alexander wurde im Jahre 356 v. Chr. als Sohn König Philipps II. von Makedonien und der Königin Olympias geboren. Neben den Ausgrabungen lohnt sich ganz besonders der Besuch des Archäologischen Museums mit dem großen, zwei-Kammern-Grab von Philip II. Beeindruckend ein außergewöhnliches Wandgemälde mit Jagdszenen. Die Überreste des Königs und seiner Frau liegen in kleinen Kästen aus purem Gold, das hier in der Gegend früher reichlich gefunden wurde. Es war so weich, das man zur Bearbeitung kein Werkzeug brauchte und nur durch die Wärme der Hände geformt wurde. Zwei überaus fein gearbeitete Goldkränze als Kopfschmuck sind derart filigran aus hunderten von Einzelteilen zusammengefügt, das man nur ehrfurchtsvoll diese Meisterwerke bewundern kann. Das ist wirklich ganz große Kunst, die man einfach gesehen haben muss. Dann steht man sprachlos vor einer kleinen Plastik, ein älterer Mann, offensichtlich stark berauscht, wird von einer jungen Frau gestützt und wankt irgendwo hin, ein kleiner Flötenspieler führt sie an. Irgendwie hat sich seit tausenden von Jahren nicht viel geändert. Am Fuße des Olymps und nur 5 km von der Küste Pierias entfernt liegt in einer fruchtbaren Gegend mit vielen Quellen das antike Dion, die heilige Stadt der Makedonier. Die zahlreichen Ausgrabungsfunde zeugen von einer ununterbrochenen tausendjährigen Geschichte, die sich über den Zeitraum vom 5. Jh. v. Chr. bis zum 5. Jh. n. Chr. erstreckt. Hier fanden sich die alten Makedonier regelmäßig zu Kulthandlungen zusammen, um den Göttern vom Olymp Opfer und Weihgaben zu bringen. Unter König Archelaos, Ende des 5. Jh. v. Chr., fanden hier die ersten Sport- und Theaterfestspiele statt, Philipp feierte hier seine ruhmreichen Siege und Alexander der Große brachte dem Göttervater Zeus Opfer dar, bevor er zu seinem ruhmreichen Eroberungsfeldzug aufbrach. Im Zeus- Heiligtum wurden die bekannten Reiterstatuen des berühmten Bildhauers Lysipp aufgestellt, auf der die 25 Gefährten Alexanders dargestellt waren, die bei der Schlacht am Granikos gefallen waren. Unter Philipp dem V. wurde die Stadt nach der zerstörerischen Eroberung durch die Etoler dem Erdboden gleichgemacht. In der entscheidenden Schlacht bei Pydna 168 v. Chr. starb Perseus, der letzte König der Makedonier, und damit war der Untergang des makedonischen Königreiches besiegelt. Dion wurde nun zur Zeit des Augustus römische Kolonie und erlebte ihren zweiten Höhepunkt im 2. und 3. Jh. n. Chr. Im 5. Jh. wird Dion durch katastrophale Erdbeben, Überschwemmungen und andere Katastrophen zerstört und das war der endgültige Untergang der Stadt. Die heilige Stadt der Makedonier zerfällt und versinkt langsam im sumpfigen Boden. Die fällige Metapher zum heutigen Zustand von Griechenland versage ich mir, liegt aber auf der Hand. Auf dem Weg zu den drei Fingern der Halbinsel Chalkidiki könnte man noch im Norden des Landes die Stadt Kilkis und die herrliche Bergwelt an der Grenze zu Bulgarien besuchen, mit wichtigen archäologischen Stätten und vielen interessanten Klöstern. Wir aber fahren weiter nach Ouranoupoli, die letzte Stadt vor dem einmaligen selbstverwalteten Staat Athos, dem Heiligen Berg. In den mehr als 20 Klöstern auf dem östlichen Finger der Halbinsel leben nur Mönche, Frauen gibt es dort keine, nicht mal weibliche Tiere. Wir machen eine kleine Kreuzfahrt bis zur Spitze bis zum Kap Pines, dabei darf sich das Schiff dem Ufer nicht weniger als 500 m nähern, schließlich ist „Weibsvolk“ an Bord, die Regeln sind streng und die Mönche wenig tolerant. Hin und wieder sind kleine und große Klosterbauten zu sehen, manche recht abenteuerlich an die Felsen geklebt, meist sind die Fenster verhängt, so dass die böse Versuchung nicht in die sicherlich kärglichen Zellen eindringen kann. Aber wenn man es so haben möchte ist das in Ordnung, schließlich sind alle hier freiwillig. Für den Besuch muss man eine spezielle Berechtigung beantragen, dabei sollen sich nicht mehr als 120 Besucher am Tag in der heiligen Gegend aufhalten. Wir fahren später auf der Küstenstraße zurück und sehen wunderschöne Strände und schöne Hotels, meist herrscht wenig Betrieb. In Stagira, dem Geburtsort des Philosophen Aristoteles, besuchen wir den gleichnamigen Park, der einige naturwissenschaftliche Phänomene wie Pendel, Prisma, Wasserwirbel, Brennlinse usw. anschaulich praktisch präsentiert. Schön wäre es, wenn die Gerätschaften auch mal gewartet würden, bzw. repariert. Wir trösten uns mit einem Standbild des Genies, der auch der Lehrer von Alexander dem Großen war, einigen Ausgrabungen in der Nähe und der schönen Aussicht auf Traumstrände. In Olympiada machen wir Pause und der perfekt deutsch sprechende Inhaber Dimitris Sarris der Hotels Liotopi und Germany klagt uns sein Leid. Keine Gäste, Rückgang bis zu 80 %, die Gründe kennt er nicht, er verzweifelt. Dabei ist alles da, schöner Strand, interessante Umgebung, gute Zimmer, Ruhe wenn man will, viel Personal, niedrige Preise, eine beeindruckende Speisekarte und echte Herzlichkeit und das schon seit 1924! Auch die großen Ferienveranstalter seien keine Hilfe. Den möglichen Ausstieg aus dem Euro fürchtet er, von einer Rückkehr zur Drachme will keiner etwas wissen. „Die Drachme wäre eine Katastrophe, wenn wir aus dem Euro rausgehen, sind wir für zehn Jahre Dritte Welt“, prophezeit er. „Schließlich löse ein Euro-Ausstieg keine Probleme, sondern werde die sozialen Spannungen im Lande noch verschärfen“. Das glauben auch viele Griechen. Wir können die Situation auch nicht verstehen, geschweige denn lösen, nur die Bitte äußern, die Griechen zu unterstützen. Und das geht ganz einfach: Hinfahren und dort Urlaub machen, nie war die Gelegenheit dafür günstiger!