Ohne Tourismus wäre weniger los in Dortmund – auch in finanzieller Hinsicht. Mehr als 1,35 Milliarden Euro Bruttoumsatz erwirtschaftet der Tourismus im Jahr, er trägt rund 30 Millionen Euro zum städtischen Steueraufkommen bei und sichert über 35.000 Menschen ihren Lebensunterhalt. Diese und andere beeindruckenden Zahlen finden sich in der Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus in Dortmund“, die jetzt DORTMUNDtourismus und die Wirtschaftsförderung Dortmund präsentierten. Erstellt wurde sie vom Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr (dwif) in München.
„Diese Bilanz belegt die kontinuierlich gute Arbeit der letzten Jahre“, kommentiert Dr. Ludwig Jörder, Vorstandsvorsitzender von DORTMUNDtourismus e.V., die Ergebnisse der Studie. „Besonders die Entwicklung im Übernachtungsbereich, wo wir höhere Steigerungsraten als das Ruhrgebiet und NRW insgesamt aufweisen können, zeigt die Treffgenauigkeit unserer Marketingaktivitäten“, so Jörder weiter.
Tatsächlich zeichnen sich sogar im Jahr 1 nach der Fußballweltmeisterschaft steigende Werte ab. 800.000 Übernachtungen und mehr in Hotels, Gasthöfen und Pensionen konnten erstmals in Dortmund erreicht werden. Rechnet man, wie in der Studie geschehen, die Gäste der Privatvermieter und auf dem Campingplatz hinzu, ergeben sich rund 840.000 Übernachtungen in Dortmund. Und werden dann noch die Besuche von Verwandten und Bekannten der Dortmunder hinzugezählt – der so genannte Couchtourismus -, kommt Dortmund auf rund 3 Millionen Übernachtungen im Jahr.
Es mag überraschen, dass letztere zu Touristen gezählt werden. Jedoch handeln auch diese Besucher Dortmunds wie klassische Touristen. Genauso wie die weitaus größte Gruppe der Gäste Dortmunds, die Tagestouristen. Sie alle sehen sich die Stadt an, sie gehen abends aus, sie kaufen ein und machen vieles mehr. Und sie tragen dazu bei, dass der Tourismus ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor in Dortmund ist. Denn Übernachtungs- und Tagesgäste zusammen erzeugen einen Bruttoumsatz von 1,35 Milliarden Euro im Jahr. Im Durchschnitt lassen sie 32 Euro pro Tag in der Stadt. Dabei stehen die Übernachtungsgäste der gewerblichen Beherbergungsbetriebe mit 127,10 Euro an der Spitze, die Tagesgäste mit 30,30 Euro am Ende der Skala.
Verschiedenste Branchen profitieren vom Tourismus. Hotellerie und Gastronomie sind es nicht allein, auch Handwerker, Personennahverkehr, Versicherungsunternehmen und einige mehr würden ohne den Tourismus weniger erwirtschaften. Am meisten kann sich der Einzelhandel mit einem Anteil von rund 56 Prozent am touristischen Gesamtumsatz freuen. Tagesgäste lassen sogar fast 87 Prozent ihres Budgets in den Geschäften Dortmunds.
Damit ergeben sich weitere positive Effekte, wie die Studie aufzeigt. Rund 30 Millionen Euro fließen in die Dortmunder Stadtkasse, 35.000 Menschen können ihren Lebensunterhalt vom Tourismus bestreiten. „Die Studie zeigt deutlich: Der Tourismus ist ein knallharter Wirtschaftsfaktor in Dortmund. Die Wirtschaftsförderung als Schnittstelle zur Stadt zu definieren, war daher eine konsequente Entscheidung“, folgert Udo Mager, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund aus der Studie. „Auch dem Tagestourismus in Zukunft mehr Beachtung zu schenken, kann angesichts der Ergebnisse nur richtig sein“, so Mager weiter.
Die Zahlen geben ihm Recht. 38,5 Millionen Tagesbesucher kommen jährlich in die Stadt, davon rund 31,4 Millionen als private Ausflügler mit den unterschiedlichsten Motiven. 7,1 Millionen kommen aus geschäftlichen Gründen, sei es zu Messen, Kongressen bzw. Tagungen, oder um sich mit Kunden oder Geschäftspartnern zu treffen. Werden die Übernachtungsgäste hinzugerechnet, besuchen täglich im Durchschnitt rund 116.000 Touristen die Stadt.
„Sicher liefert die Studie beeindruckendes Zahlenmaterial. Und wir freuen uns, dass die Bedeutung dieser Branche nun klar auf der Hand liegt. Darauf wollen wir uns jedoch nicht ausruhen. So gibt es erste zusätzliche Projekte mit der Wirtschaftsförderung, die besonders auf den Tagestourismus und den Geschäftsreisebereich zielen“, kommentiert der Geschäftsführer von DORTMUNDtourismus Matthias Rothermund die Ergebnisse. „Jetzt kommt es darauf an, diese hervorragende Basis zu nutzen, um gemeinsam mit starken Partnern das Potenzial auszuschöpfen.“
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