Tiroler Sommer schließt mit einem Plus ab

151

Wenngleich der Wintereinbruch und die Vorfreude auf das Schneeerlebnis die sommerlichen Gefühle vorerst abgelöst haben, kann den heimischen Touristikern beim Studium der Sommerbilanz 2008 wieder warm ums Herz werden: Mit insgesamt 4.109.516 Gästen (+ 3,2%) bei 17.761.944 Übernachtungen (+ 1,8%) und einem Umsatzplus von 5,3% kann der Aufwärtstrend aus dem Vorjahr fortgesetzt werden.

„Der Tiroler Sommer war geprägt von einer überaus erfolgreichen Europameisterschaft in Innsbruck-Tirol und einer weiteren erfreulichen Steigerung der Nächtigungszahlen auf einem hohen Niveau“, erklärt Landeshauptmann Günther Platter, zugleich Tourismusreferent von Tirol. „Die Investitionen und Innovationen im alpinen Sommertourismus haben die Stärkung des Angebots mit zielgruppenspezifischen Produkten gefördert und auf diese Weise noch mehr Nachfrage auf den Märkten erzeugt“, so Platter. Diese konsequente und sichtlich erfolgreiche Angebots- und Qualitätsverbesserung muss auch unter den Vorzeichen der globalen Wirtschaftskrise beibehalten werden. Vor allem im Hinblick auf den Sommer 2009 ist noch mehr Kosteneffizienz und effektive Marketing- und Verkaufsstrategien gefragt, um an die erreichten Erfolge anschließen zu können.

Zu Beginn des Sommers 2008 dominierte König Fußball in Tirol und auch im weiteren Verlauf der Saison lief es rund für den Tiroler Tourismus: Im Vergleich zum Vorjahr wurden in diesem Sommer 128.496 mehr Gäste in Tirol begrüßt. 1.893.023 deutsche (+ 4,5% Ankünfte; + 2,2% Übernachtungen) und 619.990 heimische (+ 3,0% Ankünfte; + 2,0% Übernachtungen) sorgen für die entscheidenden Zuwachsraten gegenüber dem Vorjahr.

Die verstärkte Internationalisierung spiegelt sich in der Nächtigungsentwicklung in den neuen Ländern wieder: Mit der tschechischen Republik (+ 34,2% Ankünfte, + 32,5% Übernachtungen), Ungarn (+ 26,7% Ankünfte, + 30,4% Übernachtungen) und Russland (+ 91,9% Ankünfte, + 228,5% Übernachtungen – verstärkt durch die EURO) wurden erfolgreich neue Gästeschichten angesprochen.

Kürzere Aufenthalte werden sich nicht nur durch die veränderten Rahmenbedingungen erhöhen, sondern liegen auch im Trend der letzten Jahre: Vor zehn Jahren lag die Aufenthaltsdauer noch bei 5 Tagen. Im Sommer 2008 bewegte sie sich bei durchschnittlich 4,3 Tage. Kürzer verweilen Italiener und Belgier. Es kamen zwar mehr Gäste aus diesen Nationen nach Tirol, aber es wurden weniger Nächte in Tirol gebucht. Lange Aufenthaltsdauern garantierten in diesem Sommer auch wieder die deutschen Stammgäste mit 4,85 Tagen. Beim Comeback der deutschen Gäste spielen auch die neu entdeckte Liebe zum Herz der Alpen sowie die leichte Erreichbarkeit Tirols eine wichtige Rolle.

Rückgänge werden vor allem aus den Vereinigten Staaten (- 18,9% Ankünfte, – 17,7% Übernachtungen) sowie aus Großbritannien (- 5,8% Ankünfte, – 7,3% Übernachtungen) gemeldet. Zu sehr waren beide Märkte aufgrund der engen Verflechtung zwischen amerikanischer und britischer Wirtschaft von der Finanzkrise betroffen. Die Tirol Werbung intensiviert daher in Großbritannien ihre Aktivitäten und war u.a. auf Großbritanniens größter Mountainbikemesse „Cycle Show 2008“ in London bestens vertreten. Unter Anleitung von Kurt Exenberger, dem Betreiber der „bike academy“ in Kirchberg und Trainer des österreichischen MTB Nationalteams radelten die Besucher entlang einer „Tirol Teststrecke“ um die Wette.

Die Umsatzentwicklung in den Sommermonate stimmt ebenfalls zuversichtlich: In der 5 und 4 Stern Hotellerie konnten Nächtigungszuwächse von 3,8% verbucht werden. Die privaten Ferienwohnungen sind mit einer Steigerung von 4,2% weiterhin auf Erfolgskurs. Die Privatquartiere blieben auch im Sommer 2008 mit 7,3% gegenüber dem Vorjahr zurück. Insgesamt wurde mit Übernachtung und Frühstück ein Umsatz von 711,54 Mio. Euro quer durch alle Unterkunftsarten in Tirol erzielt. Dies entspricht einem Zuwachs von 5,3% gegenüber der Bilanz 2007.

„Das Highlight des Sommers war die Fußball Europameisterschaft mit ihren tausenden positiven und begeisterten Fans aus Spanien, Schweden und Russland. Jetzt gilt es in diesen Märkten mit unseren zahlreichen Angeboten vom Biken bis zum Wandern zu punkten und diese neue Gästeschicht längerfristig für Tirol zu gewinnen“, erklärt Josef Margreiter, Geschäftsführer der Tirol Werbung. „Insgesamt gibt uns dieser Blick auf die erfolgreich verlaufene Sommersaison Kraft für die künftigen Herausforderungen am Markt. Grundsätzlich können wir auf eine außergewöhnliche Angebotsqualität in Tirol setzen, jetzt gilt es aber besonders sensibel Veränderungen in den Märkten wahrzunehmen, um unsere Mittel bestmöglich einsetzen zu können. Der Konkurrenzkampf wird härter, wir sind gefordert motiviert und entschlossen, mit einer noch stärkeren Internationalisierung und einer weiteren Forcierung unserer buchbaren Online-Angebote zu antworten“, fasst Margreiter zusammen.