Wer in diesem Sommer eine Reise nach Tibet geplant hat steht vor einem Problem. Seit den Unruhen im März ist die Einreise für ausländische Touristen nach Tibet nicht mehr möglich. Zwar hat die chinesische Regierung die Provinz inzwischen für chinesischen Touristen sehr beschränkt geöffnet, jedoch lässt sich noch nicht vorhersagen wann eine Reise nach Tibet für Ausländer wieder möglich ist. Wer jedoch trotzdem die tibetische Kultur erleben möchte der kann dies in Indien tun.
Ja, Sie lesen richtig. In Indien, im Westen des Himalajas, liegt auf durchschnittlich 3.500 m Höhe Ladakh. Dieser Distrikt gehört zu den Bundesstaaten Jammu und Kaschmir und zählt zu den höchst gelegensten und bevölkerungsärmsten Regionen Indiens. Aufgrund seiner Abgeschiedenheit zählt es heute zu einer der letzten funktionierenden Kulturen des tibetischen Buddhismus. Schon im 11. Jahrhundert war Ladakh ein buddhistisches Königreich. Obwohl es heute zu dem hinduistisch geprägten Indien gehört, ist der Buddhismus immer noch die Hauptreligion. Im Gegensatz zu Tibet wurde hier der tibetische Buddhismus nicht unterdrückt und ist heute allgegenwärtig. Besonders interessant sind die vielen alten Klosteranlagen welche für Touristen offen zugänglich sind. Ein Highlight sind die farbenfrohen Klosterfeste, mit ihren berühmten Maskentänzen. Das bekannteste Fest, bei dem Pilger aus dem ganzen Industal anreisen, wird im Kloster von Hemis gefeiert. In diesem Jahr findet es am 12.-13. Juli statt. Ausländische Besucher sind gerne gesehen, und werden von dem Einheimischen mit einem freundlichen „Juley“ begrüßt.
Ladakh bedeutet so viel wie „Land der hohen Pässe“. Der Name spricht für sich, denn das ehemalige Königreich liegt tief im indischen Himalaja und ist nur über 5.000 m hohe abenteuerliche Passstraßen oder mit dem Flugzeug zu erreichen. Selbst die tiefsten Täler liegen noch mehr als dreitausend Meter über dem Meer. Die höchsten Berge dieser Region erreichen siebentausend Meter. Die Landschaft ist geprägt durch extreme Trockenheit und vegetationslose Hochgebirgssteppen. Einzig die Schmelzwasser der Gletscher sowie der Fluss Indus bilden die Lebensadern in diesem rauen Land.
Von der leichten Sightseeingtour oder einer leichtem Wanderung bis hin zu einer anspruchsvollen Trekkingtour mit Überquerung von mehr als 5000 Meter hohen Pässen, kann der Tourist alles erleben. Entweder Sie buchen eine fertige Tour bei einem der großen Anbieter oder Sie reisen individuell um das Land noch intensiver zu erleben.
Einen guten Einblick in eine solche Reise erhalten Sie mit dem Buch „Ladakh – Trekking im indischen Himalaya“ von Markus Borr und Heike Hoppstädter-Borr. Es ist kein Ersatz für einen Reiseführer, sondern schildert die vielen Eindrücke und Erlebnisse einer dreiwöchigen Reise durch Ladakh. Die Autoren beschreiben die Anreise über das hektische Delhi und den faszinierenden Panoramaflug über den Himalaya nach Leh, der Hauptstadt von Ladakh, welche 3.500 m über dem Meeresspiegel liegt. Während der Akklimatisierungstage besichtigen sie die alten Klöster und Dörfer im Industal. Einen ganzen Tag verbringen sie bei den Maskentänzern des Klosterfestes in Hemis. Während des anschließenden Trekkings von Likir nach Tingmongang übernachten sie in Homestays, d.h. bei den Menschen zu Hause. Sie erleben die totale Gastfreundschaft und das schwere Leben der Menschen in diesem rauen Land. Nach dem Trekking wagen sie das Abenteuer, fahren mit dem Jeep über den höchsten befahrbaren Pass der Welt, den Kardong La (5604m) ins Nubra Tal, welches erst seit 1994 für Fremde zugänglich ist…
Ladakh – Trekking im indischen Himalaya Broschiert: 96 Seiten; 12 Fotos Verlag: Books on Demand GmbH ISBN-10: 3833498455 ISBN-13: 978-3833498459 Preis: 12,50 Euro