Tagestourismus ist wichtiger Wirtschaftszweig der Stadt Salzburg

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Die brandneue Studie „Tagestourismus Salzburg“ belegt eindrücklich: 5,5 Millionen Tagestouristen generieren eine jährliche Wertschöpfung von 83 Millionen Euro und sichern damit rund 1.800 Vollarbeitsplätze in der Stadt. Zu den großen Profiteuren zählen Gastronomie, der Detailhandel, Kultureinrichtungen, Verkehrsanbieter und andere touristische Dienstleister.

Die Besucher zeigen sich zufrieden mit dem Angebot.

Wo kommt er her? Was gibt er aus? Was tut er hier? War der durchschnittliche Tagesgast der Stadt Salzburg bislang ein eher unbekanntes Wesen, bei dessen Beurteilung man sich auf Spekulationen verlassen musste, bieten die Ergebnisse der aktuell fertig gestellten Studie „Tagestourismus Salzburg“ konkrete Einblicke in sein Verhalten und seine Wünsche. Für die Studie, die von ÖAR Regionalberatung, dem Institut für Grundlagenforschung, der Wirtschaftsuniversität Wien und Sovis Unternehmensberatung durchgeführt wurde, fanden im Zeitraum von Juni 2006 bis Oktober 2007 insgesamt 2.000 Interviews statt. Unter den Befragten befanden sich 1.276 Tagesgäste, 100 Gastronomen sowie 155 Beschäftigte aus dem Handel. „Ziel der Studie war eine umfassende empirische Analyse, um hinkünftig beste Voraussetzungen für eine zufriedenstellende Bewältigung der Besucherströme schaffen zu können.“ erklärt der ressortverantwortliche Bgm.-Stv.Harry Preuner anlässlich einer Pressekonferenz am 15. April.

Beachtliche ökonomische Effekte

Die von der Tourismus Salzburg GmbH (TSG), der Wirtschaftskammer Salzburg (WKS), des Altstadtmarketings und des Wirtschaftsressorts des Landes Salzburgs in Auftrag gegebene Studie bestätigt die enorme Wichtigkeit des Wirtschaftszweiges „Tagestourismus“. Die rund 5,5 Millionen Tagesgäste des Vorjahres gaben 137,8 Millionen Euro aus. Die dadurch ausgelöste direkte und indirekte Wertschöpfung von 83 Millionen Euro schafft bzw. sichert rund 4.500 Arbeitsplätze (inklusive indirekter Effekte). „Auf den ersten Blick könnte man denken, dass die durchschnittlichen Tagesausgaben von etwa 30 Euro im Vergleich zu jenen von Kongressbesuchern oder Festspielgästen niedrig sind“, sagt Bert Brugger, Geschäftsführer der Tourismus Salzburg GmbH (TSG). „Tatsache aber ist, dass der Tagestourist von enorm hoher Bedeutung ist und ein absolut „erstrebenswerter und hoch erwünschter Gast“ in Salzburg ist.“

Beliebte Aktivitäten: Essen, Bummeln, Einkaufen

81 Prozent der Tagesgäste nehmen in Salzburg das kulinarische Angebot in Anspruch, 76 Prozent kommen zum Bummeln und Spaziergehen, 51 Prozent geben Besichtigungen als Besuchsgrund an und 29 Prozent tätigen Einkäufe in der Stadt. Die Saisonspitzen der Tagesbesucher werden in den Monaten August (740.000 Besucher), Juli und September erreicht. (Reihung nach saisonalem Tagesbesucheraufkommen) 54 Prozent der Tagesgäste kommen an einem Wochentag in die Stadt, 46 Prozent bevorzugen hingegen das Wochenende für einen Salzburg-Ausflug.

Während der durchschnittliche Anfahrtsweg bei 64 Minuten liegt, bleibt man für rund 5,5 Stunden in Salzburg. Die Hälfte aller Tagesgäste stammt aus dem Bundesland Salzburg, 20 Prozent reisen aus dem restlichen Österreich und 30 Prozent aus dem benachbarten Bayern an.

Hohe Zufriedenheit und offene Wünsche

„Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass 31 Prozent aller Ausgaben auf Einkäufe und damit auf den Handel entfallen, 28 Prozent gehen in die Gastronomie, 10 Prozent der Ausgaben werden für Besichtigungen aufgewendet“, erläutert der Tourismusressortchef Bgm.-Stv. Harry Preuner. Für ihn beinhalten die Ergebnisse der Studie einen klaren Auftrag an die Zukunft: „Salzburgs Tourismusunternehmen und Handelsbetriebe sind die großen Profiteure des Tagestourismus.“ „Die Gäste selbst sind zum Großteil sehr zufrieden mit ihren Erlebnissen in Salzburg und würden Salzburg ohne Bedenken ihren Bekannten und Freunden weiter empfehlen.“ In den Bereichen „Stadtführungen und -rundfahrten“, „Veranstaltungen und Events“, „Stadtbild und historische Bausubstanz“ sowie „gastronomisches Angebot“ sehen die Gäste ihre Erwartungen besonders gut erfüllt. In den Bereichen „Parkplatzangebot“, „Angebote für Familien mit Kindern“, „Öffnungszeiten“ und „Beschilderung“ blieb das Angebot hinter den Erwartungen zurück, so Bert Brugger.

Die Zukunft des Tagestourismus in Salzburg

Obwohl die Ergebnisse insgesamt ein positives Bild zeigen, gibt es einzelne Bereiche mit Handlungsbedarf: dabei geht es vorrangig um Qualitätsverbesserungen auf verschiedenen Ebenen wie etwa bauliche Verbesserungen der touristischen Infrastruktur wie Busterminals und Busparkplätze (Einrichtung von Wartebereichen und Toiletten), die Neugestaltung der Info-Stellen am Mozartplatz und am Bahnhof, ein einheitliches Beschilderungskonzept in der Stadt, die Kennzeichnung historisch bedeutsamer Gebäude, ein neues Besucherleitsystem und die Optimierung der Parkmöglichkeiten.

„Abgesehen von diesen infrastrukturellen Verbesserungen steht die Thematik Verkehr weit oben auf der Prioritätenliste“, sagt Bert Brugger. „Um die Spitzenzeiten zu entlasten, bedarf es eines verbesserten Park- und Verkehrsleitsystems sowie weiterer Maßnahmen zur Entzerrung des Verkehrs. Auch für den Bustourismus sind neue Lösungen notwendig, das Projekt „Busgarage Kapuzinerberg“ soll einer Evaluierung unterzogen werden.“

„Wir werden zukünftig den Fokus darauf lenken, den Anteil der im Umweltverbund anreisenden Tagesgäste zu erhöhen“, fasst Harry Preuner zusammen. „Wir streben ein kontrolliertes umweltverträgliches Wachstum dieses Segments an, wobei eine aktive Bewerbung des Tagestourismus in den nachfrageschwächeren Monaten Jänner, Februar, März, Oktober und November sinnvoll erscheint.“

Angebote für Familien sollen zukünftig transparenter dargestellt werden, darüber hinaus wird eine engere Zusammenarbeit in der Angebotsentwicklung zwischen Stadt und Land angestrebt. Ein weiteres Schwerpunktthema betrifft die Mitarbeiterschulungen in den Info-Stellen.

Die erfolgreiche Strategie Salzburg als Qualitätsdestination im Tagestourismus weiter zu führen und Salzburg auch in diesem Bereich zu einer Top-Destination zu entwickeln, wird damit langfristig gefestigt.

www.salzburg.info