Die Kreuzfahrt auf dem Nil, Strandurlaub in Hugharda, die al-Ghriba Synagoge auf Djerba oder der dekadente Luxus von Hotelanlagen in den Vereinigten Arabischen Emiraten sind die typischen Touristenziele in der MENA Region. Neben der Ausweitung des Tourismussektors in den etablierten Reiseländern wie Ägypten und der Türkei (Stichwort Gesundheitstourismus) will nun auch Syrien in die florierende Tourismusindustrie einsteigen. Denn trotz kultureller Highlights und einer mehr als 5000 Jahre alten Kulturtradition ist Syrien für europäische Touristen bislang kaum erschlossen.
„Kulturtourismus“ für Europäer
Da Syrien bislang vom Massentourismus verschont wurde, bietet sich nun die Chance einer kontrollierten Entwicklung. Der Großteil der jetzigen 2 Millionen Touristen kommt aus arabischen Anrainerstaaten. Die meisten Touristen aus Europa gehören in die Gruppen der klassischen Bildungsreisenden. Touristisch setzt Syrien auch in Zukunft auf europäische Kulturtouristen, die jenseits des Massentourismus ihren Urlaub gestalten möchten. Bereits 2010 möchte Syrien in diesem Tourismussektor über 7 Millionen Touristen anlocken.
Ausweitung der Infrastruktur und Investitionen
Mit einer Wachstumsrate von 3,8% gehört Syrien wirtschaftlich zu den stabilen Ländern der Region. Die Infrastruktur für Tourismus ist vorhanden und soll quantitativ und qualitativ ausgeweitet werden. Das Straßennetz von ca.40.000 km ist zu drei Vierteln asphaltiert und macht das touristische Reisen einfach. Hotels und Restaurants verfügen in den Zentren über einen guten Standard, der weiter angehoben werden soll. Allein die kuwaitische al-Khurafi Gruppe investiert 217 Mio. ESD in ein Fünf-Sterne-Hotel-Projekt in Damaskus, das mit Geschäften, Restaurants und Kinos verbunden ist. Insgesamt werden langfristig für neue Projekte Investitionen in Höhe von 7 Mrd. USD benötigt.