Schwere Schäden durch Wirbelsturm Nargis

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Am vergangenen Wochenende hat ein verheerender Wirbelsturm weite Regionen von Myanmar (auch Burma oder Birma) verwüstet – und dabei nach ersten staatlichen Schätzungen um die 10.000 Menschen in den Tod gerissen. Er war vom Golf von Bengalen (Indischer Ozean) aufgezogen und im Delta des Ayeyarwady auf das Land getroffen. Mit seinen Böen erreichte „Nargis“ Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 240 Stundenkilometern, um im benachbarten Thailand wieder abzuklingen.

Einheimische TV-Sender berichten, dass der Tropensturm mehr als 100.000 Menschen obdachlos gemacht haben soll. Er entwurzelte Bäume, brach Verkehrsampeln und Telefonmasten, deckte Dächer ab und ließ im größten Hafen des südostasiatischen Landes sieben Schiffe sinken. Wie ein Sprecher des Informationsministeriums bekannt gab, sind die Stromversorgung und das Telefonnetz in weiten Landesteilen zusammen gebrochen. Da die meisten Leitungen oberirdisch verlaufen und es hier kaum Handys gibt kann es noch dauern, bis Einzelheiten aus den abgelegenen Gebieten zu erfahren sind. Es wird damit gerechnet, dass die Geschäfte und Märkte dort – vor allem wegen Überschwemmungen – teilweise geschlossen sind.

Die Behörden des Landes bemühen sich, die Lebensmittel-Versorgung der Bevölkerung sicher zu stellen. Zudem ist auch die internationale Hilfe angelaufen. Wie ein Sprecher des Internationalen Roten Kreuzes (IRC) mitteilte, haben Helfer inzwischen mit der Verteilung von Trinkwasser, Decken, Kleidung und Plastikfolien zur Abdichtung beschädigter Dächer begonnen. Aus Malaysia sollen alsbald weitere Hilfsgüter angeliefert werden. Die Einsätze werden durch herumliegende Trümmer und zerstörte Strommasten erschwert. Die UN-Behörden wollen nun bei einem Treffen in Thailands Hauptstadt Bangkok ihre Hilfe für Myanmar abstimmen.

Die Armee, Polizei und Feuerwehr des Landes sind im Einsatz, um die Schäden möglichst schnell zu beseitigen. Das kann zwar ein paar Wochen dauern, doch ist wohl kaum davon auszugehen, dass die Naturkatastrophe nachhaltige Auswirkungen auf die touristische Infrastruktur haben wird – zumal die wichtigsten Reiseziele Bagan, Mandalay oder Inle-See nicht betroffen gewesen sind. Dieser Aspekt ist von besonderer Bedeutung. Denn nach der brutalen Niederschlagung von Demonstrationen durch die Militär-Junta im September letzten Jahres leidet die bitterarme Bevölkerung sowieso schon unter einem empfindlichen Schwund an ausländischen Touristen, der viele Familien in eine Existenzkrise gestürzt hat.

Insgesamt sind fünf Regionen zu Katastrophengebieten erklärt worden. Neben der Metropole Yangon und der Irrawaddy-Division (das Delta im Süden von Yangon) handelt es sich um Bago sowie die südlichen Bundesstaaten der Mon und Karen. Der Flughafen von Yangon war wegen Ausfall von Radar und Lande-Instrumenten zeitweilig geschlossen. Doch fanden bereits am Sonntagnachmittag wieder erste Flüge statt. Erste Bilder zeigen, dass die ehemalige Hauptstadt offenbar viele ihrer stattlichen Straßenbäume verloren hat und deshalb etwas „gerupft“ wirkt.

In den Monaten der Regenzeit gilt das Auftreten von Wirbelstürmen in Südostasien als „normale“ Naturkatastrophe – auch wenn sie sich in dieser Stärke sonst vorwiegend nur in der Region Bangladesch, Vietnam oder Taiwan ereignen.

Das von der Regierung für den nächsten Samstag angesetzte Verfassungs-Referendum soll trotz der Naturkatastrophe stattfinden. Es ist dafür gedacht, den Weg für Parlamentswahlen im Jahr 2010 frei zu machen. (Volker Klinkmüller, Korrespondent vor Ort)

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