Schweizer Tourismus steigt ins Crowdfunding ein

74

Unter der Co-Leitung der beiden HTW-Forschenden Kerstin Wagner und Michael Beier sollen crowd-basierte Initiativen im Tourismus vorangetrieben werden. „Dabei geht es aber nicht nur um die einzelnen Crowdfunding-Projekte von touristischen Akteuren, sondern auch darum, wie eine touristische Dachorganisation ihre Leistungsträger bei der Entwicklung und Vermarktung von Crowdfunding-Projekten unterstützen kann“, verdeutlicht Kerstin Wagner, Professorin an der HTW Chur.

Steuerung und Unterstützung durch touristische Dachorganisationen

Gemeinsam mit der HTW Chur und der Plattform 100 Days beabsichtigen die touristischen Dachorganisationen, Projekte von innovativen Personen in der Destination und im Verband zu unterstützen, um eine Finanzierung über Crowdfunding zu ermöglichen. „Wir stellen uns die Frage, wo innovative Ideen schlummern, mit denen man Leute begeistern kann“, so Roger Manser, Leiter Marketing und Kommunikation der Destination Davos Klosters. Denn für die Dachorganisationen bieten sich so neue Chancen, um marktnahe Projekte und Kooperationen zu initiieren und notwendige Netzwerkentwicklungen anzustossen.

Beim Crowdfunding ist nicht nur der Finanzierungsaspekt wichtig

So lassen sich über Crowdfunding-Kampagnen beispielsweise Ideen am Markt testen bevor sie realisiert werden, Infrastruktur-Projekte anschieben, Events vorfinanzieren, und Marketing-Effekte in Bezug auf Bekanntheit, Image und Online-Reichweite erzielen. Zudem können potenzielle Kundinnen und Kunden frühzeitig angesprochen und gebunden werden. „Gerade in den Bereichen Gastronomie und Events bieten sich viele neue Möglichkeiten für Crowdfunding“, so Romano Strebel, Geschäftsführer der Crowdfunding-Plattform www.100-days.net in Zürich. Auf der Plattform sind bereits einige touristische Projekte von Hotels, Gastronomen und für Events erfolgreich finanziert worden.

Mit dem Projekt erhoffen sich die Partner, dass sich durch die Steuerung von Kooperationen viele positive Effekte ergeben, die weit über die realisierten Einzelinitiativen hinausgehen. Das Projekt startet im Dezember 2014 und wird bis zum Herbst 2016 dauern.