Kanada – Hotel Sparkling Hill Resort

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Recht selten, wenn ein Hotel von Anfang bis Ende des Aufenthalts vollkommen überzeugt, einfach alles stimmt und man wirklich nicht wieder weg will. Es gibt einige, verstreut über viele Länder und nun auch in Kanada: Sparkling Hill Resort nahe Vernon, Thompson Okanagan, British Columbia, West-Kanada in den Rocky Mountains ( www.sparklinghill.com ). Gut 10 Stunden Flug nach Calgary, noch mal ca. 1 Stunde fliegen bis Kelowna, mit dem Auto ca. 40 Minuten und dann ist man endlich da. Das Hotel liegt 727 m über Meer und ca. 200 m über dem Okanagan Lake. Der rund 135 km lange und 4-5 km breite See mit einer Oberfläche von 351 km² schlängelt sich im südlichen Teil von British Columbia durch das Okanagan-Becken und geht rund 55 km vor der Grenze zur USA in den gleichnamigen Fluss über. Das Thompson Okanagan Plateau ist mit seinen vielseitigen Landschaften eines der abwechslungsreichsten Feriengebiete Kanadas. Grüner und seenreicher als die Prärie, sonniger als die Küste, mit zahlreichen Obst- und üppigen Weingärten, mit spektakulären Bergblicken, prächtigen Wasserfällen, unzähligen Seen, heißen Quellen und wunderschönen Golfplätzen. Dazu mit einigen Wintersportgebieten wie u.a. Big White, Revelstoke und natürlich das fantastische Gebiet des Silver Star Mountain (siehe dazu auch: eturbonews.de – Mal woanders – Skifahren in den kanadischen Rocky Mountains, www.silverstar.com).

Das Sparkling Hill Wellness Resort ragt wie ein kristalliner Solitär hoch über dem Okanagan Valley vor dem beeindruckenden Bergpanorama der Monashee Mountains empor, eingebettet in schroffe Granitfelsen scheint es selbst ein natürlich gewachsener Teil davon zu sein. Der fast nur aus Glas und etwas Holz bestehende mehrere Stockwerke hohe Eingangsbereich, geformt wie ein monumentales prismatisches Kristallfragment, drängt sich förmlich aus den Felsen heraus und vermittelt gerade dadurch Geborgenheit, besonders wenn es dunkel ist und die rund zwei Millionen einzelnen Kristalle und Lichter strahlen. Eine Reflexion von natürlichem und künstlichem Licht, Funktionalität gepaart mit Vielseitigkeit, Avantgarde und stille Mystik, Ruhe und erhabene Gelassenheit, ein architektonisches Meisterwerk, das dazu noch je nach Wetterverhältnissen, Tages- und Jahreszeiten seine Ausstrahlung und Intensität ändert. Kein Wunder, das Kristall in all seinen Formen hier alles bestimmt, schließlich gehört das Hotel Gernot Lange-Swarovski, dem Besitzer der Firma Swarovski aus Wattens in Österreich, der sich das außergewöhnliche, im Mai 2010 gebaute Objekt 122 Millionen Dollar kosten ließ, das erste Hotel-Projekt in Nordamerika. Mehr als 3.5 Millionen der Glitzersteinchen sind im ganzen Hotel und den Zimmern verbaut und trotzdem wirkt das nie aufdringlich oder zu viel, da passt alles stimmig zusammen. „President and General Manager“, also Chef des Hauses, ist der gebürtige Österreicher Hans-Peter Mayr, ein Mann mit viel Erfahrung. Die Gäste fühlen sich sehr wohl und das liegt an der einfühlsamen und sehr guten Führung. Beschäftigte und Gäste stimmten da bei meiner Befragung überein. Wir hatten öfters morgens die Freude lange mit ihm reden zu können, weil er es sich nicht nehmen ließ, uns mit dem dicken Truck zur Skipiste zu fahren.

Er führt ein durchweg europäisches Hotel, das hat 149 Zimmer, Suiten und 3 Penthäuser mit 15 verschiedenen Grundrissen, alle mit Blick auf den Lake Okanagan/Lake Kalamalka, das Similkamee Valley/Coldstream Valley, oder sogar mit Rundum-Sicht auf Tal und Seen. Fenster gibt es keine, die ganze Wand besteht aus Glas vom Boden bis zur Decke und man kann die Hälfte davon leicht zur Seite schieben und die wunderbare Luft hereinlassen, natürlich gibt es auch eine kombinierte Heizungs- Klimaanlage. Großzügige Bäder mit Doppelwaschbecken und gläsernen Duschen machen das Zimmer transparent und der besondere Gag, die Badewanne, ist da nicht darin. Die steht spektakulär neben den großen Betten, einer gemütlichen Sitzecke mit Sesseln und einer Stehlampe an der Glaswand, also fast draußen, bietet Platz für zwei und die berauschende Aussicht auf die wunderschöne Umgebung. Was für ein Genuss da am Abend drin zu liegen, der See schimmert im Mondlicht, wenige Lichter blinken, dafür funkeln viel mehr Sterne, im Glas prickelt der Champagner oder der hervorragende heimische, dunkle Rotwein duftet schwer. Da will man gar nicht mehr raus. Sollte man aber, um sich im PeakFine-Restaurant mit gutem Essen und noch viel mehr Aufmerksamkeit verwöhnen zu lassen. Die Speisekarte der europäisch inspirierten Küche ist klein, man ist darauf bedacht, möglichst viele lokale Produkte zu verwenden, Frische und Bio-Produkte sind bei den meist täglichen wechselnden Menüangeboten selbstverständlich. Die Portionen sind gut ausreichend, Mini-Schnickschnack manch übertrieben-elitärer Ego-Küche fehlen zum Glück, mehr Wert legt man auf schonende und geschmackvolle Zubereitung. Und das gelingt durchweg von der Vorspeise bis zum Dessert. Die Steaks sind großartig, Lamm, Kalb und fantastisches Wild, tiefroter Sockeye Lachs, viel Pazifik-Fisch wie Mahi Mahi, Arctic Char oder eine einheimische Forelle, immer buntes knackiges Gemüse und auch mal Knödel oder Kartoffelpüree. Der „Winter Green Salad“ ist ein Gedicht, unvergessen die feinen Suppen und die verführerischen Desserts, Eis und Früchte, viel Schokolade und einheimischer Apfel- oder Käsekuchen, Topfenknödel gibt es auch. Wem der Sinn nach Käse steht, wird auch hier ausgiebig fündig. Dazu natürlich eine breite Auswahl von Weinen vornehmlich aus der umgebenden Weingegend, dafür ist das Okanagan-Tal ja berühmt und die durchaus gute bis sehr gute Qualität und Wohlgeschmack haben, wer internationale Weine möchte, findet dazu eine breite Auswahl. Schließlich ist auch das einheimische Bier nicht zu verachten. Der Service ist mehr als freundlich und aufmerksam, das tut gut und verschönert das Erlebnis Essen. Einige Kräfte des durchweg jungen Personals sprechen deutsch, kommen sie doch dann meist aus Österreich, wie übrigens auch der ausgezeichnete Chefkoch. Das Restaurant selbst ist edel eingerichtet, auch von den Mitteltischen schaut man noch auf den See und viel Feuer hinter Glas vermittelt Geborgenheit, besonders wenn es draußen schneit. Tagsüber kann man sich auch auf einen (leckeren) Snack oder ein Bier und abends natürlich auf einen guten kanadischen Whiskey in der Bar „Barrique and Java“ treffen.

Das Besondere an diesem Hotel ist der Wellness Bereich Sparkling Hill KurSpa, 2011 mit dem „Senses Wellness Award for Best Spa Resort Worldwide“ in der Kategorie „Mountain Resorts“ ausgezeichnet. Zum größten Teil ist die Benutzung der großzügigen Anlagen im Preis eingeschlossen. Alles aufzuzählen, was man hier machen kann, würde weit den Rahmen sprengen. Es gibt 7 Saunas und Dampfbäder, individuell einstellbare Experimentalduschen, einen Kneipp Pfad, bei dem mir allerdings die Kieselsteine auf dem Boden fehlten, einen großen Indoor und einen Outdoor Infinity Pool, zwei Ruheräume mit berauschender Aussicht, vor dem auch schon mal Rehe oder ein Hirsch gemächlich vorbei laufen, beobachtet von einem Weißkopfseeadler. Verschiedene Sorten Tee und aromatisiertes Wasser ersetzen den Feuchtigkeitsverlust. Ein Fitness Studio ist da und die ganz große Besonderheit: eine Ganzkörperkältekammer, da drin ist es Minus 110 Grad kalt! Die Kyrotherapie hilft gegen entzündliche rheumatische Erkrankungen und es schwinden auch die hartnäckigsten Schmerzsyndrome wie der Fibromyalgie, chronische Polyarthritis oder Morbus Bechterew. Badehose, Strümpfe und Schuhe muss man anziehen, Mundschutz, Fingerlinge und ein Stirnband um die Ohren. Dann geht es in die erste Kammer, 10 Grad Minus, dann die zweite Kammer, 60 Grad Minus und schließlich in die 110 Grad Minus Kammer. In der absolut trockenen Kammer läuft man gut 3 Minuten im Kreis, die Hautemperatur sinkt dabei auf 5 Grad. Danach wieder durch die drei Kammern raus und dabei sind dann 10 Grad Minus schon richtig warm an. Danach fühlt man sich großartig, Glückshormone werden frei auch weil man das überstanden hat, eine sehr positive Erfahrung. Es ist die einzige Kältekammer in ganz Nordamerika. Mit 300 $ allerdings auch nicht ganz billig. Massagen, Fango und Hautbehandlungen gibt es natürlich in mehr als 30 Versionen, Friseur und Nahgelstudio auch. Gymnastik und Yoga jeden Morgen. Wer draußen etwas erleben möchte, vertraut sich den geführten Spaziergängen durch die einzigartige Umgebung des Hotels an. All die verschiedenen Angebote sind preislich einigermaßen erträglich, Kombinationen und Sonderangebote mindern die Kosten. Das gilt auch generell für die Zimmerpreise, ganz billig ist der Aufenthalt nicht, ab 125 $ pro Nacht kann man dabei sein, dabei lohnt sich wirklich jeder Cent, für ein wirklich unvergessliches Erlebnis.

Leider war ich Sommer noch nicht da, aber auch da lohnt sich der Aufenthalt, schier unerschöpflich sind die Möglichkeiten, die das Hotel und natürlich die grandiose Umgebung bieten. Man kann Wein- und Obstgüter besuchen, wandern, Rad fahren, alle Arten von Wassersport treiben, alte Minenstädtchen besuchen, Reiten und dabei Cowboy Lifestyle erleben, mit einer alten Eisenbahn fahren und natürlich spielt Golf eine große Rolle. Direkt unter dem Hotel liegt zwei der schönsten kanadischen Golfanlagen, die 36-Loch „Predator Ridge“ und „The Rise“, weitere 80 Golfanlagen gibt es im Okanagan Tal. Viele gute Gründe, um zu allen Jahreszeiten das Sparkling Hill Resort zu besuchen. Ein Hotel aus dem man gar nicht mehr weg will, weil man sich schon nach wenigen Minuten geborgen und willkommen fühlt, wie zu Hause – nur viel schöner!