Der neue indonesische Präsident Joko Widodo hat Arief Yahya zum neuen Tourismusminister ernannt. Nachdem das Inselreich das selbstgesteckte Ziel vom Vorjahr von 9,5 Millionen internationalen Besuchern voraussichtlich erreichen wird, hat sich Yahya nun das ambitionierte Ziel gesetzt, in den nächsten fünf Jahren die Tourismuszahlen auf 20 Millionen zu verdoppeln. Im Tourismusmarketing soll der Fokus auf digitale Technologien gesetzt werden.
Der Präsident des größten Inselstaates der Welt, Joko Widodo, der am 20. Oktober 2014 offiziell seine fünfjährige Amtszeit angetreten hat, gab kürzlich die Minister für sein Kabinett bekannt. Das erste Mal in der Geschichte Indonesiens wird es für den Tourismus ab sofort ein eigenes Ministerium geben. Der neue Tourismusminister Arief Yahya wird eng mit dem Marineministerium sowie den Ministerien für Verkehr, Fischerei und Bergbau zusammenarbeiten.
Bisher war der Tourismus, der nach Öl und Gas der drittwichtigste Wirtschaftszweig des Landes darstellt, im Ministerium für Tourismus und Kreative Wirtschaft angesiedelt. So mussten sich frühere Minister wie Mari Ella Pangestu und Vize-Präsident Sapta Nirwanda zusätzlich noch entweder um Bereiche wie Telekommunikation, Kunst und Kultur oder letztlich Kreative Wirtschaft kümmern. Die Tatsache, dass es nun ein eigenständiges Ministerium für Tourismus gibt, zeigt dass der Tourismus ein wichtiger strategischer Bestandteil der neuen Regierung ist.
Am 28. Oktober 2014 übergab die Ministerin für Tourismus und Kreative Wirtschaft Mari Elka Pangestu in einer feierlichen Zeremonie ihre Aufgaben an Arief Yahya. „Tourismus ist eine der wichtigsten Branchen für Indonesien. Allein in den letzten drei Jahren wurden zwei Millionen Jobs geschaffen. Im letzten Jahr trug der Tourismus 11 Milliarden US-Dollar zu den Deviseneinnahmen bei. Indonesien hat großartige Tourismusmöglichkeiten. Ich selbst durfte unseren Archipel, der aus mehr aus rund 17.500 Inseln besteht, bei zahlreichen Reisen näher kennenlernen und habe eine noch tiefere Anerkennung und Liebe zu diesem wundervollen Land entwickelt. Ich bin überzeugt, dass Arief Yahya Indonesiens Tourismus besonders durch den Einsatz von modernster Technologie nach vorne bringen wird“, so Pangestu in ihrer Abschlussrede.
Yahya wurde 1961 auf der Insel Java geboren und hat in England Telematik studiert. Vor seiner Berufung in das Ministeramt war er CEO des staatlichen Unternehmens PT. Kelekomunikasi Indonesia (TELKOM) und verantwortete dort hauptsächlich das Marketing. Auch wenn er keine touristische Laufbahn nachweisen kann, so sieht die Regierung seine Expertise im Marketing und seine Erfahrung im Wettbewerb gegen andere Telekommunikationsfirmen als Bereicherung um das Tourismusmarketing des Landes weiter zu verbessern und auszubauen.
Arief Yahya hat sich zum persönlichen Ziel gesetzt, die internationalen Gäste in seiner Amtszeit bis 2019 auf 20 Millionen zu verdoppeln und im Travel and Tourism Competiveness Index des World Economic Forums von Rang 70 auf 30 aufzusteigen. „Das Potential von Indonesien ist enorm. Um unser Tourimusprodukt zu vermarkten ist eine Kombination aus konventionellen Methoden mit digitaler Technologie nötig. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir außerdem internationale Standards erfüllen.“ Um dieses Ziel zu erreichen, will der Tourismusminister vor allem vier Schlüsselbereiche weiterentwickeln: Infrastruktur, Informations- und Telekommunikation sowie Gesundheit und Hygiene.
Fast 140.000 deutsche Reisende und insgesamt 6,95 Millionen internationale Gäste besuchten Indonesien von Januar bis September 2014. Dabei war der Juni 2014 Indonesiens erfolgreichster Monat überhaupt, denn der größte Inselstaat konnte die bisher höchste Zahl an Touristen in nur einem Monat verzeichnen: 851.500 internationale Touristen besuchten Indonesien. Insgesamt stiegen die Ankünfte von Januar bis September um 8,5 Prozent. Die Anzahl der deutschen Touristen wuchs um 12 Prozent. Die beliebtesten Reiseziele der Deutschen sind nach wie vor Bali, Java und Sumatra. Der Großteil der internationalen Touristen kommt aus Singapur, Australien, Malaysia, China und Japan.