Wer derzeit auf den Internetseiten der Landeshauptstadt online ein Hotelzimmer buchen möchte, wird enttäuscht. Es öffnet sich eine leere Seite: keine Verbindung. Die mangelhafte Darstellung Dresdens ist für die Vertreter der 15 größten Hotels in der Stadt nur ein Symptom des maroden Inneren.
„Die durchschnittliche Zimmerbelegung in unseren Hotels ist im vergangenen Jahr um zehn Prozentpunkte gesunken“, bemängelt Hans J. Kauschke, Chef des Hotel de Saxe am Neumarkt. „Und die durchschnittliche Zimmerrate ist um 3,30 Euro gesunken. Das bedeutet einen Umsatzrückgang der großen Hotels für das Jahr 2008 von insgesamt mehr als fünf Millionen Euro.“ Die alleinige Schuld daran geben die Großhotels, die sich auch Erfa-1-Gruppe nennen, dem „nicht funktionierenden Stadtmarketing“. Deshalb fordern sie nun: Die neu gegründete Dresden Marketing Gesellschaft (DMG) braucht einen jährlichen Zuschuss der Stadt von mindestens sechs Millionen Euro. Die derzeit geplanten 2,5 Millionen würden auf keinen Fall ausreichen, so Kauschke. Das Personal von zurzeit 15 Mitarbeitern müsse deutlich aufgestockt werden.
Außerdem müsse die Touristen-Information in städtischer Hand bleiben und Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) die Tourismuswirtschaft in Dresden zur Chefsache machen. Ein neuer Geschäftsführer der DMG müsse schnell gefunden werden und brauche unbedingt freie Hand in der Gestaltung eines Vermarktungskonzepts. Im Klartext: Die Stadt soll ordentlich zahlen, aber nicht mitreden.
In die Kritik geriet die Vermarktung Dresdens mit der Entscheidung, das bisherige städtische Unternehmen Dresden Werbung und Tourismus (DWT) aufzulösen.