Griechenlands Tourismus boomt… oder nicht?

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Da freut sich der Focus über die Entwicklung in Griechenland und schreibt: „Gute Nachricht: Griechenland braucht wahrscheinlich nicht das ganze Hilfspaket“.
In dem Artikel wird dann beschrieben, warum die Griechen nur einen Teil des zugesagten Geldes brauchen. Und das sie auch bei den früheren Hilfspaketen nicht alles genommen haben, was möglich war. Die Teilauszahlung im Juli wäre zwar noch nicht in trockenen Tüchern, aber man würde sich schon bei der nächsten Sitzung der EU-Finanzminister am 15 Juni 2017 einigen.
Und dann soll es auch nicht mehr lange dauern, bis sich Griechenland wieder an den Finanzmärkten versorgen kann, schreibt der Focus.
Hier der Link zum Artikel:
http://www.focus.de/finanzen/news/schuldenkrise-griechenland-braucht-drittes-hilfspaket-wahrscheinlich-nicht-komplett_id_7187621.html
Und dann kommt noch ein Chefvolkswirt der DZ Bank zu Wort. Bei einer konstanten Wachstumsrate von drei Prozent und einem Haushaltsüberschuss von einem Prozent jährlich kann Griechenland die Schuldenquote auf 116 Prozent bis zum Jahr 2040 senken, heißt es da sinngemäß.
Der Artikel endet mit einem Verweis auf einen weiteren Beitrag zu Griechenland.
Getitelt wird mit „Im Video: Griechenlands Tourismus boomt derzeit – das sind die Gründe
Hört sich also so an, als würde der Tourismus Griechenland auf die Beine helfen. Dem Land wäre es zu wünschen, die Realität sieht allerdings anders aus.
Die „Bank of Greece“ berichtet soeben die neusten Zahlen zum „Tourismusboom in Griechenland“.
Demnach geht es im März 2017 zum Vorjahr weiter bergab.
Die Zahlen sehen nicht nach einem Boom aus.
Im März 2017 sanken die Reiseeinnahmen um 7,8% zum Vorjahrmonat.
Die ganzen Zahlen gibt es auf:
http://www.bankofgreece.gr/Pages/en/Bank/News/PressReleases/DispItem.aspx?Item_ID=5724&List_ID=1af869f3-57fb-4de6-b9ae-bdfd83c66c95&Filter_by=DT
Der Tourismus in Griechenland kommt nicht auf die Beine. Auch wenn die Ankünfte zumindest stabil beiben, der Umsatz sinkt weiter. Das muss bei der Beurteilung der Entwicklung Griechenlands berücksichtigt werden. Alles andere ist Augenwischerei.