Expats in Katar berichten von Urlaubssperren

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Expats, die im Emirat Katar arbeiten, berichten am Donnerstag von Urlaubssperren sowie Maßnahmen seitens der Arbeitgeber, die verhindern sollen, dass ausländische Arbeiter das Land verlassen können.
Ein Regierungsbeamter erklärte, dass Reisegenehmigungen von Mitarbeitern in Schlüsselbranchen derzeit nicht genehmigt werden können. Da die Mitarbeiter aktuell zur Lösung der Krise in der sich das Land durch Spannungen mit andereen Golfstaaten befindet, gebraucht werden. Als Reisebeschränkung sollte das aber nicht verstanden werden, so der Regierungsbeamte weiter.
Ausländische Führungskräfte und Ingenieure aus der Energiebranche berichteten von Einschränkungen der Reisefreiheit, seit Saudi-Arabien und fünf weitere Länder die diplomatischen Verbindungen zu Katar abgebrochen haben. Gleichzeitig wurden auch Handels- und Transportbeschränkungen wirksam.
Berichte von Ärzten aus dem Hamad Krankenhaus, die sich dazu geäußert haben, klingen ähnlich.
„Mir wurde gesagt, ich könne derzeit nicht ausreisen. Meine Ausreisegenehmigung wurde wiederrufen“ sagte ein britischer Mitarbeiter der staatlichen Katar Petrolium, dem weltweit größtem Erdgasexporteur.
In den Arbeitsverträgen der Golfstaaten befindet sich oftmals ein Passus, der von ausländischen Mitarbeitern die Zustimmung des Arbeitgebers verlangt, wenn die Mitarbeiter das Land zum Beispiel für Urlaubsreisen in die Heimat verlassen wollen. In Katar ist das unter dem begriff „Kafala“ bekannt.
Expats aus Europa bekommen in der Regel zahlreiche Ausreisegenehmigungen von ihren Arbeitgebern, die es ihnen erlauben, freier zu reisen als z.B. Arbeiter aus Indien und Nepal, die den Großteil der 2,7 Millionen starken Bevölkerung in Katar ausmachen.