Düsseldorf fürchtet ein Überangebot an Hotels

223

Das war eines der Themen, denen sich eine Pressekonferenz des Dehoga Nordrhein e.V. widmete. Zwar wird es kein Mövenpick Hotel am Hofgarten geben. Aber die Immobilie ist als Beherbergungsbetrieb gebaut und für etwas anderes nur unter erheblichem Aufwand umzubauen, so wird sich sicher ein Betreiber finden. Zu diesen 200 Zimmern kommen weitere 824, die schon in Bau sind. Darunter ein Kongreß Hotel der Gruppe van der Falk mit 400 und das Hyatt im Medienhafen mit 286 Zimmern. Projekte mit 2 030 Zimmern sind abzusehen, kein Wunder also, daß den etablierten Hoteliers die Haare zu Berge stehen. Zwar hat man im ersten Halbjahr 2008 beste Ergebnisse eingefahren, als es eine Kumulation von Messen gab, wie sie sich nur alle vier Jahre mal einstellt, aber die Zukunft wird Bescheidenheit erfordern. Sollten alle projektierten Hotels entstehen, bräuchte man 630 000 roomnights mehr als jetzt im Jahr, nur um eine Auslastung von 60 % zu erreichen.

Da Düsseldorf aber keine touristische Destination ist, müßte man den Geschäftsverkehr stimulieren, aber niemand weiß bisher so recht, wie das gehen soll. Als Chance bietet sich der Event-Tourismus an. Hier war Düsseldorf einmal führend, als man bei Mattner aus der Zarenkrone Champus trank oder im Nachtclub des Breidenbacher Hofs auf Curt Jürgens stieß. Aber das ist lange her, und heute müßte man mal den Mut
haben, das Stadtmarketing in so geschickte Hände zu legen, wie Hans P. Nerger sie in Berlin hatte, Dietrich von Albedyll in Hamburg oder Josef Sommer sie in Köln hat.

Quelle: www.nfh-online.de