Dresdens Tourismus leidet

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Im ersten Halbjahr 2016 sind in Dresden ähnlich viele Reisende gezählt worden wie im Vorjahreszeitraum. Für Januar bis Juni 2016 wurden 1 848 950 Übernachtungen erfaßt, dies entspricht einem Minus von 0,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Während die ausländischen erstmals wieder stiegen (+7,7%; absolut 369 799), sind die aus dem Inland mit 1 479 151 um 2% zurückgegangen. Im Ranking der deutschen Großstädte liegt Dresden weiterhin auf dem 7. Rang.  Aber kein Wachstum tut nicht gut.

Die Top-Auslandsmärkte für Dresden sind im 1. Halbjahr 2016 die USA (34 909 Übernachtungen, +9%)  gefolgt von der Schweiz (34.568 Übernachtungen, +3%) und Österreich (32 830 Übernachtungen, +23%). Das stärkste Wachstum kommt aus Polen (+48%) und China  (+30%). Polen wächst von Platz 7 auf 5, China von 8 auf 7 und Spanien von 9 auf 8. Rußland dagegen steigt mit -18% von Platz 5 auf 9 ab, begründet durch Wirtschaftskrise und Rubelverfall. Auch Japan verliert aufgrund der schwächelnden Wirtschaft und geringerer Fernreiseintensität weiterhin an Übernachtungsvolumen (-25%), dies sogar deutschlandweit. „Dresden hat es derzeit aus diversen Gründen nicht leicht, im Tourismus zu wachsen. Aufgrund der über einen längeren Zeitraum stattgefundenen negativen Berichterstattung über Dresden wegen  fremdenfeindlicher Parolen im Rahmen der Pegida-Demonstrationen hat das Image Dresdens vor allem im Inland gelitten. Zudem hat die 2015 eingeführte Beherbergungssteuer aufgrund ihrer Höhe und ihrer Komplexität verärgert. Aber auch globale Reisezurückhaltungen aufgrund der Terrorgefahr bzw. stattgefundener Anschläge in europäischen Großstädten und die Tendenz zur Vermeidung von Großveranstaltungen spielen bei den Rückgängen im Dresden-Tourismus eine Rolle“, sagt die Chefin der Tourismus-Marketing-Organisation, Bettina Bunge.

Über Monate hinweg wurde über Dresden negativ berichtet. Pegida hat geschadet. Die Stadt steckt den Kopf nicht in den Sand sondern versucht das Image als Elbflorenz auch über schwierige Zeiten zu führen. Bunge sagt: Gerade die überregionalen Medien haben wir zu einer differenzierten Berichterstattung angeregt, um wieder positive Nachrichten über Dresden zu verbreiten. Die Marktbearbeitung im In- aus Ausland soll aber noch weiter ausgebaut werden, um im Wettbewerb erfolgreich zu sein.
Quelle: Neue Fakten hotelintern