China erhält weiteres UNESCO-Weltkulturerbe

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Das UNECSO-Welterbekomitee hat letzten Samstag bei seiner Jahrestagung in Bonn antike Lehen von Stammesführern der nationalen Minderheiten „Tusi“ in China zum Weltkulturerbe erklärt. Diese befinden sich in den chinesischen Provinzen Hunan, Hubei und Guizhou. Es handelt sich dabei um das 48. Weltkulturerbe in China.

Die Ruine der Festung Hailongtun in der Provinz Guizhou steht stellvertretend für die drei traditionellen Stätten, für die ein Antrag auf Anerkennung als Stätte des Weltkulturerbe gestellt wurde und die einen Einblick in den Hintergrund der chinesischen Tusi-Kultur und der Tusi-Familien in Bozhou vermitteln.

Die Festung wurde im Jahre 1257 erbaut und ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen der Zentralregierung der Song und der Yang-Familie. Zu den an der Stätte gefundenen Relikten zählen Bauten mit traditioneller Handwerkskunst, die sowohl lokale ethnische Charakteristika als auch die für diese Zeit in Zentralchina üblichen Lotusmuster und Tierfiguren auf dem Dachfirst aufweisen. Die Regierungsgebäude waren im Stil der offiziellen Vorgaben für Amtsstuben der Zentralregierung gehalten, Statussymbol und zugleich Beweis für die ethnische Verschmelzung.

Das Tusi-System setzte die autonome Regierung durch Minderheiten in die Realität um, und unterstützte so während einer geschichtlichen Epoche die Entwicklung ethnischer Vielfalt, stärkte die nationale Einheit, stellte die Sicherheit der Grenzgebiete sicher und förderte die friedliche Koexistenz von Zentralregierung und ihren lokalen Minderheitsregierungen.