Brasilien startet Projekt gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen

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Das brasilianische Tourismusministerium wird gemeinsam mit dem Exzellenzzentrum für Tourismus der Universität Brasília der heimischen Tourismusindustrie Workshops anbieten, um die sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 zu verhindern. Die Veranstaltungen werden im Oktober an allen zwölf Austragungsorten sowie in der Hauptstadt des Bundesstaates Paraíba, João Pessoa stattfinden.

Ziel dieser Veranstaltungen ist, regionale Aktionspläne zu entwickeln und 390 Beschäftigte aus dem Tourismus- und Gastgewerbe im Umgang mit dem Thema zu schulen. Die Teilnehmer erfahren, wie sie sexuelle Ausbeutung erkennen, verhindern und öffentlich verurteilen sowie das vermittelte Wissen in ihrer Region weitergeben können.

Schutz von Kinderrechten steht an erster Stelle

„Menschen, die nach Brasilien kommen, um Kinder und Jugendliche auszubeuten, sind hier nicht willkommen. Wir betrachten sie nicht als Touristen, sondern als Kriminelle“, sagt der Vize-Tourismusminister und Präsident von Embratur, Mário Moyses. Die vorrausschauende Planung zeige, dass Brasilien der Sicherheit seiner Bürger und den Rechten seiner Kinder große Bedeutung zumisst.

„Die Maßnahmen sollen die Grundsätze des Schutzes der Rechte von Kindern und Jugendlichen gegen jede Form der Vernachlässigung, Diskriminierung, Ausbeutung, Gewalt, Grausamkeit und Unterdrückung stärken“, erklärt Neio Campos, Direktor des Exzellenzzentrums für Tourismus der Universität Brasília. „Die sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen stellt eine schwere Verletzung der Menschenrechte dar.“

Mit Unterstützung von Vertretern von Reisebüros, Hotels, Bars und Restaurants, nichtbehördlichen Organisationen und Universitäten sowie Regierungs- und kommunalen Behörden fanden bereits vorbereitende Treffen zu den Workshops in den zwölf Austragungsorten der WM statt.

Umfangreiches Maßnahmen-Paket

Während einer ersten Phase des Projekts, das Tourismusmanager Luiz Barretto im März 2010 ins Leben gerufen hatte, wurden 163 Gruppen aus 27 brasilianischen Regierungseinheiten gebildet. Sie verbreiten bereits Informationen im ganzen Land.

Außerdem stellt die brasilianische Regierung allen Bundesstaaten Mittel zur Verfügung, mit der diese regionale Präventivmaßnahmen finanzieren können. Im weiteren Jahresverlauf wird es auch eine nationale Anzeigenkampagne geben, die in den Austragungsorten der WM über Präventivmaßnahmen informiert.

Das Tourismusministerium erwartet während der dreißig Tage der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 etwa 600.000 Touristen aus dem Ausland. Dies entspricht rund 10 Prozent der Touristen, die jedes Jahr nach Brasilien kommen.

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