Bei den aktuellen Verhandlungen über ein Maßnahmenpaket für das fliegende Personal der Austrian Airlines Group (d.h. für die Flugbetriebe von Austrian und Tyrolean) konnte heute eine Einigung erzielt werden. Der Vorstand der Austrian Airlines, der Betriebsrat Bord, die Gewerkschaft vida und der Fachverband Luftfahrt der WKÖ einigten sich dazu heute vorbehaltlich der Zustimmung der Belegschaft auf eine Rahmenvereinbarung, die folgende Eckpunkte beinhaltet: Kurzarbeit für die rund 2.000 Flugbegleiter, Gehaltsverzicht bei den rund 1.000 Piloten und eine befristete Reduktion der Pensionskassenbeiträge. Die einzelnen Maßnahmen werden für die Dauer eines Jahres gelten.
Im Detail sieht das Paket folgendermaßen aus: Im Rahmen der Kurzarbeitsregelung für Flugbegleiter, die ab 1. Juni 2009 umgesetzt werden soll, wird die Arbeitszeit auf 90% und das Gehalt auf 95% reduziert, wobei die Differenz durch die AMS-Förderung abgedeckt wird. Im Sinne sozialer Ausgewogenheit sind Teilzeitangestellte mit einem Beschäftigungsgrad unter 50% und ArbeitnehmerInnen mit einem Bruttoeinkommen von bis zu 1.140 EUR von der Kurzarbeit ausgenommen. Der Gehaltsverzicht für Piloten sieht eine Gehaltsreduktion von 5% bzw. 8,5% vor, abhängig vom jeweiligen Kollektivvertrag, der zur Anwendung kommt. Darüber hinaus werden die Pensionskassenbeiträge ab 1.April 2009 um 75% reduziert.
„Nach den Einigungen über die Maßnahmenpakete für das kaufmännisch-technische Personal sowohl von Austrian wie auch von Tyrolean, ist uns mit dem Abschluss eines Paketes für das fliegende Personal ein wesentlicher Meilenstein in der Krisenbewältigung gelungen. Damit können wir nun die zwingend notwendigen Personalkosteneinsparungen realisieren und so dem erwarteten Ertragsrückgang entgegenwirken,“ resümieren die Austrian Vorstände Dr. Peter Malanik und Dr. Andreas Bierwirth das Verhandlungsergebnis.
Austrian Betriebsrat Capt. DI Georg Riedl dazu: „Wir haben lange und intensiv verhandelt. Dieses Ergebnis zeigt die Bereitschaft des fliegenden Personals, ihren Teil für die Zukunft der Austrian Airlines Group beizutragen.“
„Durch das heute von beiden Seiten erzielte klare Bekenntnis zum Austrian und Tyrolean Flugbetrieb, konnte ein Kompromiss, der auf der Grundlage der Solidarität und des Willens einer gemeinsamen Zukunftsgestaltung aufbaut erzielt werden, kommentierte Wilhelm Haberzettl, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft vida, das Ergebnis. „Im Bewusstsein ihrer vollen Verantwortung für die Interessen der ArbeitnehmerInnen und des Unternehmens hat das Verhandlungsteam der Gewerkschaft vida dem heute erzielten Kompromiss zugestimmt. Durch dieses Übereinkommen konnten in dieser kritischen Phase Kündigungen und weitere einschneidende Maßnahmen vermieden werden“, betonte Haberzettl.
Die Austrian Vorstände Dr. Peter Malanik und Dr. Andreas Bierwirth: „Jetzt erwarten wir uns auch von unseren Systempartnern einen deutlichen Beitrag zur Standort- und Arbeitsplatzsicherung.“