Die Unternehmen der Luftverkehrswirtschaft rechnen für die Zukunft fest mit der Erholung und Neubelebung der Mobilitäts- und Transportnachfrage. Wie der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) am Mittwoch in Berlin informierte, erwartet die Branche nach der aktuellen Wirtschaftskrise neues Wachstum im Luftverkehr, das je nach Stärke der konjunkturellen Erholung und der ordnungspolitischen Vorgaben jährlich 3 bis 6 Prozent betragen kann.
Zu den Erfolgsaussichten deutscher Fluggesellschaften in der nächsten Wachstumsphase äußerte sich der Verband noch zurückhaltend. „In Anbetracht der absehbaren Rahmenbedingungen gestaltet sich der Produktionsprozess für die Airlines äußert schwierig“, sagte BDF-Präsident Ralf Teckentrup. „Wenn sich die Politik nicht aktiv zum Luftverkehr bekennt und die Sanktionen gegen das Verkehrsmittel abbaut anstatt wie gegenwärtig aufzubauen, verspielt sich dieses Land Investitionen und Arbeitsplätze.“
Als deutlichsten Bremsklotz sieht der BDF das nahezu flächendeckend eingeführte Nachtflugverbot. Während die internationalen Märkte rund um die Uhr arbeiten, leiste sich Deutschland täglich mehrere Stunden Nullproduktion. Wichtige deutsche Flughäfen seien für den globalen Wettbewerb in ihren Kapazitäten beschränkt, was die Branche insgesamt zurückwerfe.
Teckentrup kritisierte scharf die derzeit geplanten Erhöhungen bei den Kosten der Luftfahrtverwaltung. „Während Asien und Nordamerika ihre Airlines in der aktuellen Wirtschaftskrise entlasten, werden bei uns die Fluggesellschaften für ihre eigenen Anstrengungen zum Erhalt von Arbeitsplätzen noch bestraft.“
Nach Angaben des Verbandes entstehen durch eine Million zusätzlich beförderter Passagiere durchschnittlich 2905 Arbeitsplätze in der Branche, inklusive der direkten, indirekten und induzierten Effekte. „Wenn Deutschland sein Potential wirklich nutzen würde, könnten bis zum Jahr 2015 in der Luftverkehrsbranche insgesamt bis zu 80.000 neue Jobs entstehen“, so der BDF-Präsident.
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