Die zum 1. Mai 2009 geplante Preiserhöhung im Rahmen der Einführung des sogenannten Vorzugspreismodells von Austrian Airlines (AUA) stößt im deutschen Reisebüro-Vertrieb auf Unverständnis. Der Deutsche ReiseVerband (DRV) lehnt das neue Preismodell der Fluggesellschaft für Österreich und Deutschland entschieden ab. „An unserer Position hat sich nichts geändert“, sagt Otto Schweisgut, Vorsitzender des Ausschuss Flug im DRV. Die Einführung des sogenannten Vorzugspreismodells in Deutschland werde von den Reisebüros als erneuter Versuch gewertet, die Geschäftsbeziehung zwischen Reservierungssystemen und Fluggesellschaften auf dem Rücken des Vertriebs auszutragen. Es habe zudem negative Auswirkungen auf die Transparenz der Flugpreise für den Kunden.
Die wirtschaftliche Situation erlaube es nicht, dass die Reisebüros die durch das „Vorzugspreismodell“ entstehenden faktischen und administrativen zusätzlichen Kosten übernehmen: „Wir sind gezwungen, diese Kosten einschließlich eines Zuschlags für die komplizierteren Abrechnungsvorgänge an unsere Kunden weiter zu geben – und wir werden dies auch tun“, erklärt Schweisgut, der selbst Inhaber eines Reisebüros ist. Der Vertrieb von Flugscheinen der Austrian Airlines werde unnötig verteuert. Zudem werden auf Seiten der Kunden und der Reisebüros die Abrechnung-Prozesse aufwändiger.
Gerade in Zeiten, in denen Vertrieb und Fluggesellschaften gut beraten sind, gemeinsame Lösungen in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld zu finden und den Verkauf von Flugreisen zu fördern, stößt das Vorgehen von Austrian Airlines auf völliges Unverständnis des Reisebüro-Vertriebs. „Austrian Airlines ignoriert damit die berechtigten Bedenken sowohl von Kunden als auch des Vertriebs. Dies widerspricht nach Überzeugung des Branchenverbands einem partnerschaftlichen Miteinander“, so der DRV-Ausschussvorsitzende Otto Schweisgut.