Überweisungsgebühr verärgert Kunden und belastet Reisebüros

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Als „versteckte Preissteigerung“ bezeichnet der asr Allianz selbständiger Reiseunternehmen – Bundesverband e.V. die Mitte Dezember 2008 von Thomas Cook eingeführte Überweisungs-gebühr. Seit dem 18. Dezember müssen Kunden, die ihren im Reisebüro gebuchten Urlaub per Überweisung bezahlen wollen, dafür zusätzlich eine Überweisungsgebühr von 3,00 Euro pro Reise bezahlen. Kostenfreie Zahlungsmethode ist jetzt nur noch das Lastschriftverfahren. Begründet wurde dies mit hohen Prozesskosten, die entstünden, wenn die Zahlungen der Kunden nicht richtig zugeordnet werden könnten oder nicht fristgerecht erfolgten und dadurch mehr Aufwand entstünde.

Diese Praxis kritisiert der asr als „verfehlte Kundenpolitik und versteckte Preissteigerung“, außerdem belaste sie die Reisebüros erheblich durch den anfallenden Erklärungsbedarf. „Die Kunden reagieren auf diese versteckte Bearbeitungsgebühr sehr ungehalten“, erklärt asr-Präsident Stephan Busch. Dies gelte selbstverständlich auch für die vergleichbare Praxis der Fluggesellschaften, die im Internet hohe Gebühren von 6,00 Euro pro Buchung bei Zahlung per Kreditkarte verlangen, andere Zahlungsarten oft schon gar nicht mehr zuließen! Beim Reiseveranstalter Thomas Cook würden aber zusätzlich die Reisebüros in die Pflicht genommen, die neue Zahlungsgebühr zu erklären. Im Grunde führe dies bei jeder Buchung zu einer Diskussion mit dem Kunden. Die Argumente, die Thomas Cook nennt, reichten nicht aus, um beim Kunden Verständnis zu wecken. „Warum soll er heute für etwas zahlen, das seit Menschengedenken im Preis enthalten ist? Hier kann auch das Lastschriftverfahren nur bedingt helfen, weil die Kunden ungern das Instrument der Kontrolle aus der Hand geben.“

„Derartige Kosten sind nach allgemeinem Handelsbrauch vom Endpreis miterfasst“, so Busch. „Thomas Cook meint jedoch, sich ein Beispiel am ausufernden Gebaren der Airlines und dem Fehlversuch der Bahn nehmen zu müssen, und schickt den Kunden für jede noch so große Belanglosigkeit zur Kasse. Kunden, die in der Vergangenheit zuverlässig gezahlt haben, dürfen nun über die Bearbeitungsgebühr für interne Fehler bei Thomas Cook oder Fehler anderer Reisenden mit bezahlen.“

Aus Sicht des Verbandes schade Thomas Cook der Branche. „In zunehmendem Maße erhält der Kunde den Eindruck, dass die großen Touristikunternehmen und Airlines modernes Raubrittertum betreiben.“ Im Interesse einer funktionierenden Touristikbranche warnt der asr vor derartigen versteckten, für den Kunden nicht nachvollziehbaren Preissteigerungen und fordert Thomas Cook auf, die neue Regelung unverzüglich zurückzunehmen.