Zahlungsschwierigkeiten gegenüber der Lufthansa

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Das wirtschaftlich und politisch angeschlagene Venezuela hat Probleme, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Nach Informationen des ARD-Studios Mexiko wartet alleine die Deutsche Lufthansa auf mehr als 100 Millionen US-Dollar. Der Grund: Die Tickets oder Frachtkapazitäten, die Lufthansa in Venezuela verkauft, werden in der heimischen Währung Bolívar bezahlt. Im dem sozialistisch regierten Land gelten aber Devisenbeschränkungen und der Umtausch in Dollar wird von einer staatlichen Behörde abgewickelt. Diese hält die Auszahlungen an die Lufthansa aber seit längerer Zeit zurück, heißt es in Branchenkreisen – offensichtlich, weil Venezuela schlicht die Devisen fehlen.

Die Lufthansa wollte sich auf Anfrage zwar nicht zur Höhe der ausstehenden Forderungen äußern. Man beobachte aber mit großer Sorge die Probleme bei Devisentransfers in Venezuela, heißt es in Frankfurt am Main. Die Airline habe auch schon reagiert, indem sie eine kleinere Maschine auf der Strecke Frankfurt – Caracas einsetze. Früher flog ein Airbus A 340, jetzt ist es ein A 330. Einzelne Flüge würden zudem immer wieder gestrichen, so die Lufthansa.

Die deutsche Airline ist nicht alleine. Nach Angaben des internationalen Luftverkehrsverbandes IATA blockiert Venezuela inzwischen 3,7 Milliarden US-Dollar, die den Fluglinien zustünden. IATA-Chef Tony Tyler sagte gestern, dass die venezolanische Regierung mit ihrem Verhalten internationale Verträge ignoriere. Dies sei inakzeptabel.