Eine wirtschaftliche Stärkung von Air Berlin durch die mögliche Übernahme dezentraler Verbindungen durch Lufthansa darf nicht zulasten des Wettbewerbs im deutschen Luftverkehr erfolgen. Das fordert der GeschäftsreiseVerband VDR mit Blick auf die aktuell in den Medien kursierenden Spekulationen über eine enge Kooperation der größten deutschen Airline mit dem direkten Konkurrenten.
„Sowohl Air Berlin als auch Lufthansa sorgen als wichtige und zuverlässige Partner unserer Mitgliedsunternehmen für deren geschäftliche Mobilität in Deutschland, Europa und rund um den Globus. Daher begrüßen wir es ausdrücklich, dass hier offenbar eine Lösung gefunden wurde, aus der beide Partner langfristig gestärkt hervorgehen können. Klar ist aber auch: Jede Form der Konsolidierung – auch wenn sie in erster Linie touristische Strecken betrifft – stellt einen Eingriff in die Marktsituation dar. Sie schwächt den Wettbewerb und wirkt sich daher auch auf die Rahmenbedingungen von Geschäftsreisen aus. Hier fordern wir als Verband im Sinne unserer Mitglieder weiterhin Transparenz, Vergleichbarkeit und stabile Ticketpreise“, erklärte VDR-Präsident Dirk Gerdom.
Laut „Süddeutscher Zeitung“ will Lufthansa mit Beginn des diesjährigen Winterflugplans Flüge von Air Berlin durchführen, die nicht die Drehkreuze Düsseldorf und Berlin berühren, was etwa einem Drittel der Air-Berlin-Flüge entspricht. Dazu sollen 40 Flugzeuge von Air Berlin samt Besatzungen im sogenannten Wet-Lease-Verfahren in die Lufthansa-Tochter Eurowings eingegliedert werden. Damit einher ginge auch eine engere Kooperation der Lufthansa mit dem Air-Berlin-Großaktionär Etihad Airways.