Im festgefahrenen Tarifstreit mit der Lufthansa will die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo) noch in der laufenden Woche mit Warnstreiks beginnen. „In dieser Woche ist mit Streiks zu rechnen“, sagte Ufo-Verhandlungsführer Joachim Müller der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ), Dienstagausgabe. Damit wolle die Gewerkschaft taktisch vorgehen „wie ein Raubvogel. Das hat den größten Effekt.“ Weiter sagte Müller: Solche Warnstreiks seien das einzige, wovor die Lufthansa wirklich Angst habe. Ein Arbeitskampf könnte die Fluggesellschaft finanziell empfindlich treffen. So entfallen laut Vorschrift auf jeden Flugbegleiter 50 Passagiere. Je streikender Stewardess müssten also auch 50 Fluggäste wieder ausgeladen werden. Bei entsprechender Unterbesetzung an Bord ist also mit zahlreichen Flugausfällen zu rechnen. Eine Sprecherin der größten deutsachen Fluggesellschaft erklärte: „Wir versuchen, die Auswirkungen der Streiks auf die Passagiere so gering wie möglich zu halten.“ Möglicherweise kann die Lufthansa auf Flugbegleiter anderer Gesellschaften zurückgreifen. „Man kann Flugbegleiter ausleihen“, sagte die Lufthansa-Sprecherin. Ob dies in Frage kommt, dazu wollte sie sich nicht äußern. Beim Konkurrenten Air Berlin sagte eine Sprecherin dazu: „Grundsätzlich ist das möglich.“ Die Ufo, bei der nach eigenen Angaben rund die Hälfte aller 16 000 Flugbegleiter organisiert sind, verlangt ein Lohnpaket mit einem Gesamtvolumen von 15 Prozent. Die Lufthansa bietet nach eigenen Angaben ein Volumen von 6,1 Prozent für zwölf Monate plus einer Ergebnisbeteiligung für 2009 bis zu 3 Prozent.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung