UFO sieht in der Eurowings-Langstrecke ab Frankfurt einen Frontalangriff des Lufthansa-Konzerns

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Lufthansa (LH) informierte jüngst, dass ab dem kommenden Winterflugplan die Langstrecke der Eurowings (EW) ab Frankfurt, statt vormals ab Düsseldorf, fliegt. Das Produkt und das Innenleben der Flieger soll LH-Schein tragen, das Personal soll von Sunexpress als Eurowings-Subunternehmer kommen und die Vermarktung von den Marken LH und EW aus erfolgen.

Nach Ansicht der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO) richtet sich diese Maßnahme vor allem gegen die Condor. Diese kämpft vor allem in Frankfurt um touristische Langstreckenkunden und sieht sich nun der ungebremsten Marktmacht der Lufthansa gegenüber. „Allerdings ist dabei nicht geplant, dass im Gegenzug die Mitarbeiter der Lufthansa selbst davon profitieren sollen. Der Kunde soll Lufthansa-Preise zahlen – in der Kabine werden dann Sunexpress-Mitarbeiter arbeiten, welche den bisher schlechtesten Arbeits- und Vergütungsbedingungen unterliegen“, so Nicoley Baublies, Tarifvorstand der UFO.

„Damit ist das langfristige Ziel der Aktion auch schon enthüllt: Nicht nur der Wettbewerber Condor soll verdrängt werden, der Kunde soll ebenfalls nicht merken, dass auch an den Heimatmärkten zwar der LH-Konzern zum Quasi-Monopolisten avanciert ist, er als Käufer aber über das Produkt und die Arbeitsbedingungen getäuscht wird, da die Belegschaften der verschiedenen Airlines gegeneinander ausgespielt werden“, erklärt Daniel Flohr, Leiter Tarifpolitik bei UFO, weiter.

UFO wird weiter unbeirrt, mit ihrer Tarifkommission und den Mitarbeitern in den verschiedenen Betrieben, an der Angleichung und Verbesserung der Arbeits- und Vergütungsbedingungen arbeiten.

LH befindet sich seit Monaten mit UFO in einem öffentlichen Krieg zu verschiedenen Themen. „Lufthansa merkt nun, dass die eigenen Mitarbeiter dieses Spiel durchschauen und versucht diese mit immer neuen Hiobsbotschaften unter Druck zu setzen. Neben dieser Eurowings-Meldung gibt es viele weitere Versuche: Gerichtsverfahren, demagogische Veröffentlichungen, Klagen wegen angeblich zu viel gezahlter Gehälter an UFO-Funktionäre, um nur einige wenige Beispiele des aktuellen Union-bustings zu nennen“, so Baublies weiter. 

Bei Sunexpress laufen Verhandlungen, bei Lufthansa sind die Verträge gekündigt und bei Eurowings hat UFO, in Gleichlauf mit ver.di, eine lange andauernde Tarifrunde mit vielen Verbesserungen durchgesetzt. „Die Steine, die man uns in den Weg legt, werden zwar größer und schwerer – aber wir haben unsere Fitnessübungen gemacht und werden uns nun auf die Tarifarbeit und unsere Kollegen konzentrieren. Wir sehen das Ganze mit Sorge, aber haben keine Angst – Herausforderungen dieser Art haben uns bisher noch immer stärker gemacht“, schließt Baublies zuversichtlich.
Quelle: Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO)