Nachdem die Low-Cost-Airline Ryanair vor wenigen Tagen Gesprächsbereitschaft mit den streikwilligen Gewerkschaften des Cockpitpersonals angekündigt hatte, erreichte die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) gestern über die Medien die überraschende Meldung, dass Ryanair nun auch mit UFO sprechen will. Noch kurz zuvor hatte UFO die irische Fluggesellschaft in einer Pressemitteilung für eine einseitige Gesprächspolitik scharf kritisiert, die Errichtung einer Zweiklassengesellschaft vorgeworfen und Arbeitskampfmaßnahmen angedroht.
„Wir begrüßen die Ankündigung von Ryanair, auch mit UFO zu sprechen. Sobald uns Ryanair einen konkreten und verbindlichen Verhandlungstermin im Januar vorschlägt, werden wir diesen selbstverständlich wahrnehmen. In diesem Fall wären dann auch Arbeitskämpfe auszuschließen“, erklärt UFO-Tarifvorstand Nicoley Baublies. Zur Stunde liegt UFO noch keine offizielle Einladung seitens Ryanair vor.
UFO steht in Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen im ständigen Austausch mit dem europäischen Dachverband European Cabin Crew Association (EurECCA). „Wir sind uns auf europäischer Ebene einig, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, um Tarifverträge für die Ryanair-Beschäftigten zu etablieren“, sagt Christoph Drescher, UFO-Vorstand für internationale Zusammenarbeit und Generalsekretär der EurECCA.
„Jetzt liegt es an Airline-Chef O’Leary zu zeigen, wie ernst er es mit seiner Verhandlungsbereitschaft wirklich meint. Sollte es sich lediglich um eine Hinhaltetaktik handeln, um unbeschadet über die Feiertage zu kommen, werden wir darauf entsprechend reagieren müssen“, resümiert UFO-Vorstandsvorsitzender Alexander Behrens.
Quelle: Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) e.V.