Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft Beschäftigte an Flughäfen zu Streiks auf, um den Druck auf die Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen zu erhöhen.
So werden am Mittwoch, dem 27. April 2016, Beschäftigte an den Flughäfen Frankfurt/Main, München, Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund und teilweise Hannover-Langenhagen ab Schichtbeginn in den Streik treten.
Betroffen sind in Frankfurt (Streik ab Schichtbeginn bis 15 Uhr) die Bodenverkehrsdienste, Check-In, Werkstätten und Luftsicherheitskontrolleure sowie ab 8 Uhr die Flughafenfeuerwehr. Der Warnstreik am Flughafen München wird ganztags andauern. Alle Arbeitnehmer sind zum Streik aufgerufen, damit können alle Bereiche am Flughafen betroffen sein. In Köln/Bonn streiken die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste (Vorfeld, Fracht, Gepäck und Verwaltung) ab 00:00 Uhr für 24 Stunden, hier ist auch die Flughafenfeuerwehr im Streik. In Düsseldorf befinden sich ab 3 Uhr nachts bis 14 Uhr unter anderem die Werkstätten, die Verwaltung, Warenkontrolleure, der Terminalservice und die Busdienste im Streik, in Dortmund die Bodenverkehrsdienste ab Schichtbeginn. Hannover-Langenhagen wird ab 4:30 Uhr bis 15 Uhr in den Bodenverkehrsdiensten, Verwaltung und Technik bestreikt.
Damit muss am Mittwoch (27. April) mit starken Verzögerungen bis hin zu massiven Flugausfällen gerechnet werden. „Wir kündigen die Streiks absichtlich so frühzeitig an, damit sich Fluggäste darauf einstellen und rechtzeitig umplanen können“, betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. „Das Angebot der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde haben die Beschäftigten als absoluten Affront empfunden. Auf das Jahr bezogen handelt es sich lediglich um eine Erhöhung von 0,6 Prozent und 1,2 Prozent für 2016 und 2017. Darum haben wir die Beschäftigten jetzt zu einer Verstärkung der Streikmaßnahmen aufgerufen.“
Behle wies auf die Bedeutung des Verkehrsbereichs, insbesondere auch auf die Arbeit an Flughäfen hin, bei denen die Beschäftigten unter schweren Bedingungen jeden Tag gute und anspruchsvolle Arbeit leisten würden. „Alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst haben einen Anspruch darauf, dass ihre gute Leistung durch ein angemessenes Lohnangebot honoriert wird. Das erwarten wir für die nächste Runde.“
ver.di fordert für die rund 2,14 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes sechs Prozent mehr Geld und eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro pro Monat. Zudem will die Gewerkschaft die sachgrundlose Befristung von Arbeitsverträgen abschaffen. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen.
Die dritte Runde der Tarifverhandlungen findet am 28. und 29. April 2016 in Potsdam statt.