Fluggäste von EasyJet haben sich bei der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) beschwert, weil sich die Online-Preise für aufzugebendes Gepäck erhöhten, je näher der Abflugtag rückte. Darüber hat EasyJet weder in den online verfügbaren Gepäckinformationen noch unmittelbar bei der Flugbuchung informiert. Die Verbraucherzentrale mahnte die Airline wegen der nach ihrer Auffassung irreführenden Preisangaben zum Nachteil der Passagiere ab.
Nach Art. 23 der EU-Verordnung 1008/2008 müssen Fluggesellschaften Zusatzkosten wie jene für das aufzugebende Gepäck auf klare, transparente und eindeutige Art und Weise am Beginn jedes Buchungsvorgangs mitteilen. „Der Fluggast muss wissen, welche Kosten über die reine Flugbeförderung hinaus auf ihn zukommen. Denn häufig sind Zusatzkosten für Gepäck, Sitzplatz oder Servicegebühr in der Summe sogar teurer als der eigentliche Beförderungspreis“, betont Reiserechtsexpertin Sabine Fischer-Volk von der Verbraucherzentrale Brandenburg.
EasyJet informiert Fluggäste zwar in den Online-Gepäckinformationen darüber, dass die Preise für das aufzugebende Gepäck je nach Strecke und Ort der Buchung (im Internet oder am Flughafen) variieren. Es fehlt allerdings die Information, dass sich der bei Flugbuchung angegebene Gepäckpreis bei späteren Nach- oder Zubuchungen verteuern kann. „Die Verbraucherzentrale hat vier Flugstrecken von EasyJet einem mehrfachen Test bis zum Abflugtag unterzogen und festgestellt, dass sich die Preise für Aufgabegepäck bis Flugantritt tatsächlich zumeist erhöhten“, berichtet die Expertin. „EasyJet muss transparent über die Kosten aufklären, denn nur dann können Verbraucher informiert entscheiden, wann sie ihr Gepäck buchen“, so Fischer-Volk weiter. Die Verbraucherzentrale hat EasyJet abgemahnt und die Airline aufgefordert, die irreführenden Preisangaben zu unterlassen.
Generell rät die Verbraucherzentrale Fluggästen, bei Tarifvergleichen und Flugbuchung immer darauf zu achten, ob das Gepäck bereits im Tarif enthalten ist. Falls nicht, sollte man beim Preisvergleich die zumeist hohen Gepäckpreise einkalkulieren. „Das zunächst am günstigsten erscheinende Angebot kann unterm Strich doch teurer sein als andere Flüge, wenn die Airline hohe Zusatzkosten zum Beispiel für Gepäck erhebt“, so Fischer-Volk.
Quelle: Verbraucher-Zentrale Brandenburg e.V.
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