Die dritte Verhandlungsrunde zwischen der Lufthansa und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) wurde am Abend des 17. April in Frankfurt am Main auf den 29./30. April vertagt. Verhandelt wird für rund 33.000 Lufthansa-Beschäftigte am Boden sowie bei Lufthansa-Systems, der Lufthansa Service Group (LSG), der Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo und für ver.di-Mitglieder in der Kabine.
“Wir liegen meilenweit auseinander“, kritisierte ver.di-Bundes-vorstandsmitglied Christine Behle. „Die Arbeitgeber haben heute ein völlig inakzeptables Angebot vorgelegt. Sie wollen die Vergütungen zum 1. Oktober 2013 um 1,2 Prozent und ab 1. Oktober 2014 um 0,5 Prozent steigern. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 29 Monate betragen. Für wirtschaftlich erfolgreiche Geschäftsfelder (Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo, Lufthansa Systems) soll es Tabellenzuschläge in Höhe von 0,4 bis 0,6 Prozent geben. Es gab außerdem keinerlei Zusagen zur Beschäftigungssicherung. Dieses ‚Angebot‘ ist ein Skandal und wird von ver.di abgelehnt. Wir haben die Arbeitgeber aufgefordert, in der nächsten Runde ihre Zusage wahrzumachen und ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Davon konnte man bei der heutigen ‚Offerte‘ der Arbeitgeber in der Tat nicht sprechen. Wir empfinden es eher als Provokation und als Zumutung, weil vor allem auch durch die Verweigerung einer Aussage zur Beschäftigungssicherheit mit den Ängsten der Beschäftigten gespielt wird.“
Damit spitze sich der Tarifkonflikt weiter zu. Die Beschäftigten hätten kein Verständnis für die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber, betonte die Gewerkschafterin. Für ihre gute Arbeit hätten sie verdient, dass der Arbeitgeber zu ihnen stehe und sowohl in Fragen der Beschäftigungssicherheit als auch bezüglich einer angemessenen Gehaltserhöhung ein verhandlungsfähiges Angebot unterbreite, betonte Christine Behle.
Es sei jetzt mit erneuten Arbeitsniederlegungen zu rechnen. Aus Rücksicht auf die Passagiere werde ver.di darüber frühzeitig informieren. „Die Arbeitgeber haben es nach wie vor in der Hand, die Situation zu entschärfen und die Weichen in Richtung einer Lösung zu stellen“, betonte die Verhandlungsführerin.
ver.di fordert für die Beschäftigten bei der Lufthansa 5,2 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem sollen Verbesserungen für die Auszubildenden im Konzern erreicht werden. Hohe Priorität hat die Forderung der Gewerkschaft nach Beschäftigungssicherung.