Die Deutsche Lufthansa weitet ihren Einstellungstopp aus. Jetzt würden auch im operativen Bereich keine Mitarbeiter mehr eingestellt, sagte Finanzvorstand Stephan Gemkow am Mittwoch in Frankfurt am Main. Bislang hätten sich diese Stopps nur auf den administrativen Bereich bezogen. Mit diesem Schritt will Lufthansa den steigenden Ölpreiskosten begegnen. Insgesamt will die größte deutsche Fluggesellschaft durch diese und andere Maßnahmen in der Passagierbeförderung rund 250 Millionen Euro sparen.
Bereits am Dienstagabend hatte Lufthansa die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2008 bekanngegeben. Die Erlöse kletterten danach von 10,1 Milliarden auf 12,1 Milliarden Euro und das operative Ergebnis von 486 Millionen auf 705 Millionen Euro. Das Konzernergebnis nach Minderheiten sei wegen der Sondereffekte im Vorjahr mit 402 Millionen Euro nicht an die 922 Millionen Euro des Vergleichszeitraums herangekommen. Bis auf das Konzernergebnis lagen die Zahlen leicht über den Schätzungen von Beobachtern.
Vor dem Hintergrund der Halbjahreszahlen bestätigte die Lufthansa den Ausblick auf das Gesamtjahr. Befürchtungen von Experten, wonach der Konzern in den nächsten zwei bis drei Monaten eine Gewinnwarnung abgeben könnte, wies Gemkow zurück. «Wir haben derzeit keinen Anlass dazu», sagte er. Zu den Kosten des derzeitigen unbefristeten Streiks durch die Gewerkschaft ver.di konnte das Unternehmen keine Angaben machen. Die Höhe der Kosten hänge zum einen von der Länge der Streiks und zum anderen von den Auswirkungen ab, sagte Gemkow. Beides sei derzeit noch nicht abschätzbar.