Das Wachstum der Passagierzahlen auf deutschen Flughäfen hat sich 2008 im Vergleich zu den Vorjahren abgeschwächt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) unternahmen im Jahr 2008 insgesamt 165,6 Millionen Personen eine Flugreise, das waren 2,1 Millionen oder 0,9% mehr als im Vorjahr. Dies ist die geringste Zunahme seit 2002. Damals war das Passagiervolumen sogar um 3,2% zurückgegangen. Die Zuwächse in den Jahren 2003 bis 2007 lagen zwischen 4,0 und 9,3%.
Der Grund für das abgeschwächte Wachstum ist in den letzten Monaten des Jahres 2008 zu suchen: Während sich die Passagierzahlen von Januar bis Juli 2008 durchweg positiv entwickelten (+ 3,8% im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum), waren sie ab August bis zum Jahresende rückläufig (- 2,8%). Die Dezemberzahlen verfehlten das Vorjahresergebnis um 4,9%.
Innerhalb Deutschlands unternahmen 24,7 Millionen Passagiere (+ 1,8%) eine Flugreise. Im Auslandsverkehr (ein- und ausreisende Fluggäste) waren 140,9 Millionen Passagiere (+ 0,8%) unterwegs. In europäische Zielländer reisten mit 108,5 Millionen Passagieren mehr als drei Viertel aller Auslandspassagiere. Während der Europaverkehr mit + 0,3% noch leicht zunahm, musste das wichtigste europäische Reiseland Spanien (21,7 Millionen Passagiere) einen Rückgang von 1,8% hinnehmen. Auch die Passagiervolumina in das Vereinigte Königreich (11,0 Millionen Passagiere, – 3,9%) und nach Italien (10,5 Millionen Passagiere, – 4,5%) konnten nicht ihre Vorjahreswerte halten.
Im Interkontinentalverkehr waren mit 32,4 Millionen Passagieren 2,7% mehr Passagiere als im Vorjahr unterwegs. Auf Flugrouten nach oder von Amerika reisten 13,7 Millionen Personen (+ 3,5%). Die USA als das aufkommensstärkste Land außerhalb von Europa kamen mit 9,7 Millionen Fluggästen auf ein Plus von 1,2%; um ein Viertel (+ 25,3%) erhöhte sich der Wert für Brasilien (0,6 Millionen).
In Asien (12,5 Millionen; + 0,7%) belegten wie im Vorjahr die Vereinigten Arabischen Emirate mit 1,7 Millionen Fluggästen und einem Plus von 6,7% den ersten Platz. Das Ergebnis für Afrika stieg um 4,7% auf 6,1 Millionen Passagiere. Ägypten erreichte mit einer Passagierzahl von 2,6 Millionen ein Plus von 5,7% und festigte damit seine Position als zweitwichtigstes Land im Interkontinentalverkehr nach den USA.
Innerdeutscher Verkehr und Europaverkehr waren im Vergleich zum Interkontinentalverkehr besonders stark von den Einbrüchen zum Jahresende betroffen. Zwar konnten beide ihre Vorjahresergebnisse in den ersten sieben Monate mit + 5,8% (innerdeutscher Verkehr) und + 3,0% (Europaverkehr) überdurchschnittlich verbessern, mussten jedoch für die letzten fünf Monate des Jahres 2008 Rückgänge von jeweils 3,4% hinnehmen. Der Interkontinentalverkehr entwickelte sich erst in den letzten beiden Monaten des Jahres rückläufig (- 2,4%), von Januar bis Oktober wurde hier eine Zunahme von 3,6% registriert.
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