Mehr Passagiere – mehr Umsatz – mehr Verlust

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airberlin hat die Zahlen für 2011 auf den Tisch gelegt und die sind alles andere als gut. Zwar konnte die Zahl der Fluggäste um 1,2 Prozent von 33,6 Millionen im Jahr 2010 auf 35,3 Millionen im Jahr 2011 gesteigert werden und auch der Umsatz legte um satte 13,7 Prozent auf 4,23 Milliarden zu, gleichzeitig wurde aber ein Verlust von rund 265 Millionen Euro eingeflogen. Gründe für den Verlust sind reichlich vorhanden wie zum Beispiel der strenge Winter im letzten Jahr. Der arabische Frühling und Streiks haben sich negativ ausgewirkt. Die hohen Treibstoffkosten sowie die Luftverkehrssteuer, die im letzten Jahr eingeführt wurde, haben zusätzlich das Ergebnis stark belastet.
Und wie sieht es für 2012 aus? airberlin mag dazu keine Prognose wagen. Die Fluggesellschaft erhofft sich zwar aus dem Effizienzverbesserungsprogramm „Shape & Size“ und dem Beitritt zur Luftfahrtallianz oneworld positive Impulse, ob das aber ausreicht, die Verluste deutlich zu reduzieren bleibt abzuwarten. Dann wird sich der Einstieg von Ethiad Airways im Dezember 2011 schon eher bemerkbar machen. Allerdings bleibt das Umfeld auch in diesem Jahr schwierig. Griechenland ist nicht das einzige Problemkind in Europa, auch Portugal, Spanien und Italien geht es lausig. Die Finanz- und Wirtschaftskrise wird sich auch dieses Jahr negativ bemerkbar machen. Zwar meint der Chef von airberlin Hartmut Mehdorn bei der Vorstellung der Zahlen, die „Talsohle sei durchschritten“. Das hört sich aber mehr nach „durchhalten“ an. Ähnlich äußerte sich auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble nach dem letzten EU-Finanzministertreffen. Er sagte zur Finanz- und Wirtschaftskrise: „Das Schlimmste liegt zu 50% hinter uns“. Nicht gerade beruhigend, wenn man bedenkt, das noch mal 50% vor uns liegen.