Die ohnehin volatile Luftverkehrsbranche unterlag in den vergangenen Wochen einigen außergewöhnlichen Turbulenzen. Die Industriegewerkschaft Luftverkehr (IGL) sieht damit erstmals das Ausmaß der sich seit Jahren anbahnenden Veränderungen offenbart. „Es gibt keine Airline, die nicht mit irgendeiner anderen fusionieren, ein Joint-Venture oder gemeinsame Tarifflucht ins Ausland versuchen möchte. Damit zeichnet sich überdeutlich der Umbruch einer gesamten Branche ab“, so Nicoley Baublies, Vorstandsvorsitzender der IGL.
Das Resultat ist eine Vielzahl von Medienberichten, die sich mit dem Totalausfall von Tuifly, der Aufspaltung der Airberlin, dem Wachstum und Streik bei Eurowings und dem möglichen Verbleib der Condor in dem gesamten Airline-Monopoly beschäftigt haben.
„Es gilt nun aber einen Aus- und Überblick über die gesamte Branche zu suchen. Diese Form der derzeitigen Konsolidierung führt vor allem zu Unruhe, sinkenden Aktienkursen und steigenden Krankenquoten“, so Baublies weiter.
„Was es jetzt braucht, ist ein Branchendialog und eine konzertierte Aktion für die gesamte Industrie, der zwischen Arbeitgebern, Gewerkschaften und der Politik geführt werden muss – der eingeleitete Wandel muss den Standort Deutschland stärken. Derzeit sieht es vielmehr danach aus, dass Player zerstückelt, Arbeitsplätze ausgelagert und Kunden sowie Analysten verunsichert werden. Es müssen stattdessen wettbewerbsverzerrende Strukturen angegangen werden und die Bundesrepublik den verpassten Anschluss an das weltweite Branchenwachstum wieder aufholen können“, so Baublies abschließend.
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