Hans Rudolf Wöhrl will für Air Berlin bieten

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Neben der Lufthansa und weiteren Aktueren der Luftfahrtbranche betritt auch Hans Rudolf Wöhrl die Bühne im Kampf um airberlin. Der Luftfahrt-Unternehmer Wöhrl plant nach Informationen des Wirtschaftsmagazins ‚Capital‘ ein Übernahme-Angebot für Air Berlin abzugeben. Der Airline-Investor, der vor Jahren unter anderem bereits die Deutsche BA und LTU in spektakulären Rettungsaktionen übernommen hatte, plant nach Angaben aus gut informierten Kreisen, gemeinsam mit einigen Investoren bei Air Berlin einzusteigen. Dabei gehe es nicht nur um einzelne Teile der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft, die Anfang der Woche das Insolvenzverfahren eröffnet hat. Wöhrl und seine Mitstreiter wollen die Firma im Ganzen übernehmen. „Air Berlin ist viel zu schade, um sie untergehen zu lassen“, wird Wöhrl aus seinem engsten Umfeld zitiert.

Bislang gibt es nach Angaben der Beteiligten noch kein schriftlich fixiertes Angebot. Wöhrl habe die ersten intensiven Gespräche mit einem bereits etablierten Investorenkreis geführt und von einigen der Teilnehmer klare Absichtserklärungen erhalten, schreibt das Wirtschaftsmagazins ‚Capital‘. Der Kreis, der dem Vernehmen nach zu einem Großteil aus Finanzinvestoren und zu einem kleineren Teil aus strategischen Investoren aus der Branche besteht, hatte sich bereits vor drei Jahren konstituiert und ein verbindliches Angebot für Air Berlin abgegeben.

An die zuständigen Insolvenzverwalter hat sich der Kreis rund um Wöhrl und seine Intro Aviation GmbH offiziell noch nicht gewandt. Die Erfolgsaussichten der Bieter gelten als nicht besonders groß. Zu weit fortgeschritten sind schon die Verhandlungen mit der Lufthansa, die seit Monaten schon 40 Maschinen von Air Berlin samt Besatzung mietet und weitgehende Pläne zur Übernahme von Teilen des Unternehmens vorbereitet. Gerade das stört viele Konkurrenten wie Ryanair und auch die internationalen Interessenten, die Wöhrl jetzt um sich schart. Sie sehen in der Zerschlagung von Air Berlin, bei der ein Großteil von Maschinen, Personal und vor allem Strecken an die Lufthansa fallen würde, als Schwächung des deutschen Luftverkehrsmarkts.
Quelle: Wirtschaftsmagazins ‚Capital‘