Fraport weist Kritik zurück, der Flugplan liege zu eng an der 23-Uhr-Grenze

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„Die Kritik, dass die geplanten Abflugzeiten zu nahe am Beginn des Nachtflugverbots ab 23 Uhr liegen, ist nicht nachvollziehbar“, stellt ein Fraport-Sprecher klar. Gemeinsam mit den Airlines hat Fraport den regelmäßigen Flugplan bereits soweit angepasst, dass Flüge zeitlich nach vorne gezogen wurden, um genügend Puffer für einen geplanten Start vor 23 Uhr zu haben. Der letzte geplante Flug ist mittlerweile bereits so koordiniert, dass dieser um 22.35 Uhr die Parkposition verlassen soll.

Allerdings kann es zum Beispiel bei schwierigen Wetterlagen, wie sie derzeit gehäuft auftreten, im Tagesverlauf zu Verzögerungen kommen, die sich nicht immer bis zum Ende der Betriebszeit um 23 Uhr abbauen lassen. Dies ist in der internationalen Vernetzung des Luftverkehrs sowie der Komplexität des Flugbetriebs, bei dem immer die Gewährleistung der Sicherheit im Vordergrund steht, begründet. Für solche Situationen braucht ein internationaler Flughafen wie Frankfurt für seine ohnehin geplanten Flüge branchenübliche Regelungen im Interesse der Passagiere wie auch der Reputation des Flughafens und der Region. „Es geht um Flexibilität im Minutenbereich und Verlässlichkeit für Passagiere sowie die Fracht, aber nicht um das Aushöhlen des Nachtflugverbotes“, erklärt der Fraport Sprecher.

Der Ausnahmebedarf soll auch ein solcher bleiben. Deshalb werden neben der Anpassung des Flugplans zusätzlich gemeinsam mit den Fluggesellschaften und der Deutschen Flugsicherung (DFS) frühzeitig Maßnahmen eingeleitet, um Verzögerungen im Betriebsablauf schnellstmöglich zu begegnen. So werden bereits bei erkennbaren Zeichen einer besonderen Wettersituation alle Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen, die zu Beeinträchtigungen führen können, bei Bedarf ausgesetzt. Die Bodenverkehrsdienste leiten ad hoc Maßnahmen wie Dienstplanverlängerungen ein und ordnen den Einsatz von Zusatzpersonal an. Im Terminal wird das Personal an Kontrollstellen aufgestockt. Darüber hinaus gibt es regelmäßige Abstimmungsrunden mit DFS und Airlines, um weitere ad hoc Maßnahmen zu treffen.

„Wir akzeptieren das nächtliche Verbot geplanter Flüge zwischen 23 und fünf Uhr, das in der jetzt praktizierten Form auf dem Ergebnis der Mediation basiert, können aber keine weiteren Einschränkungen hinnehmen. Die Tages-Randzeiten haben eine immense Bedeutung für den Flughafen Frankfurt. Ein Wegfall oder eine weitere Beschränkung der morgendlichen und abendlichen Kapazitäten würde Frankfurt vom wichtigen Interkontinental-Verkehr abschneiden. Ohne diese Randstunden können wir die vielen wichtigen Verbindungen in alle Welt, die ihrerseits wiederum auf bestimmte Slots an ihren Zielflughäfen angewiesen sind, sowie die notwendigen Zubringerverkehre nicht aufrechterhalten“, betont der Sprecher abschließend.