Der Flughafenverband ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen) hat heute in Berlin die Verkehrszahlen für das dritte Quartal 2010 vorgestellt. Von Januar bis September zählten die 23 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland 142,5 Millionen Fluggäste.
Die deutschen Verkehrsflughäfen befinden sich nach der Wirtschaftskrise wieder auf Wachstumskurs. Im dritten Quartal 2010 wurden an den 23 internationalen Verkehrsflughäfen 56,7 Millionen Passagiere abgefertigt. Das entspricht einem Zuwachs von +8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Trotz der Ausfälle durch den harten Winter, den Pilotenstreik sowie den Vulkanausbruch verzeichneten die deutschen Verkehrsflughäfen im Vergleich zum schwachen Jahr 2009 in den ersten drei Quartalen ein Passagierwachstum von insgesamt +4,2 Prozent. „Wir sind erleichtert, dass sich der Luftverkehr schneller von den Verkehrseinbrüchen erholt hat, als wir noch im Frühjahr erwarten konnten. Allerdings haben wir beim Passagierverkehr noch nicht vollständig das Vorkrisenniveau erreicht“, fasst ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel die Entwicklung der vergangenen neun Monate zusammen.
Die Wiederbelebung der Konjunktur spiegelt sich v.a. in der Luftfracht wider. So hält das bereits Ende 2009 begonnene Wachstum im Luftfrachtverkehr weiter an und bescherte den deutschen Flughäfen kontinuierliche Zuwachsraten im zweistelligen Bereich. Mit insgesamt fast 3,2 Millionen Tonnen Fracht wurden an den Flughäfen in den ersten drei Quartalen 2010 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum +24,4 Prozent mehr Waren umgeschlagen.
„Wir sind zuversichtlich, dass sich bei weiter anhaltender wirtschaftlicher Erholung der positive Trend auch an den Flughäfen fortsetzen wird“, prognostiziert ADV-Verbandschef Ralph Beisel. Für 2010 hat der Flughafenverband ADV seine Prognose von +3 Prozent auf +4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum angehoben. Auch bei der Luftfracht rechnen die Flughäfen für das laufende Jahr mit deutlichem Zuwachs.
In den kommenden Monaten werden die Wachstumszahlen aufgrund der wieder stärkeren Vergleichsbasis zum Jahresende 2009 voraussichtlich schrittweise zurückgehen. Zudem wird die ab 2011 geltende Luftverkehrsteuer die deutschen Flughäfen und Fluggesellschaften belasten. Die nationale Steuer schwächt die Attraktivität des Luftverkehrsstandorts Deutschland insgesamt und wird die Verkehrsentwicklung an den Flughäfen im kommenden Jahr dämpfen.