Flughäfen wollen Sicherheitskontrollen selbst managen

192

Die Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Verkehrsflughäfen (ADV) fordert, dass nicht mehr die Bundespolizei, sondern die Flughäfen die Dienstleister auswählen und kontrollieren, die Sicherheitskontrollen an Airports durchführen. Das sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe vom 15.September 2017). „Die Flughäfen haben große Erfahrung in der Auswahl und Steuerung von Dienstleistern nach fest vereinbarten Vorgaben und Qualitätskriterien.
Darum wollen wir auch für diese Aufgabenbereiche für die Luftsicherheit die Verantwortung von der Bundespolizei übernehmen. Wenn dann von einem Dienstleister beispielsweise zu wenig Personal geschickt wird, würden die Flughäfen Minderleistungen durch privatrechtlich vereinbarte Geldstrafen sanktionieren.“

Weiter sagte Beisel der „Rheinischen Post“: „Wir brauchen ökonomische Anreizsysteme, damit Sicherheitskontrollen an den Flughäfen besser organisiert werden.“ Er stritt ab, dass die Probleme am Flughafen möglicherweise damit zusammenhängen, dass zu niedrige Löhne es schwer machten, gutes Personal zu finden. „Ein Luftfahrtsicherheitsassistent verdient mit rund 2500 Euro im Monat fast doppelt so viel wie der Mindestlohn. Mit diesem Angebot müsste man qualifizierte Leute finden, die effizient und kundenfreundlich arbeiten.“

Wenig hält er von der Idee, dass Sicherheitskräfte im öffentlichen Dienst beschäftigt sein sollen, wie es die Gewerkschaften fordern: „Bessere Leistung erhält man durch eine solche Änderung nicht.“

Die Forderungen sind Reaktion darauf, dass am Düsseldorfer Flughafen seit Wochen lange Warteschlangen vorherrschen, weil die Sicherheitsfirma Kötter zu wenig Personal schickt – an anderen Airports gab es vergleichbare Probleme.

Quelle: Rheinische Post
Foto: Pixabay