Vor dem Hintergrund der weiterhin bestehenden massiven Einschränkungen durch die personelle Unterbesetzung an den Sicherheitskontrollstellen prüft die Flughafen Düsseldorf GmbH rechtliche Schritte gegen das im Auftrag der Bundespolizei arbeitende Unternehmen Kötter Security. Seit Wochen kommt es im Terminal von NRWs wichtigstem Flughafen zu langen Warteschlangen, weil die Sicherheitskontrollstellen nicht in ausreichendem Maße mit Personal besetzt werden können.
Hierzu erklärt Thomas Schnalke, Sprecher der Geschäftsführung des Flughafens: „Der Zustand, der sich nun schon seit Wochen an den Sicherheitskontrollen zeigt, ist unhaltbar und für uns in höchstem Maße geschäftsschädigend. Die vielen Gespräche, die wir mit der Bundespolizei und der Firma Kötter geführt haben, haben bei uns den Eindruck hinterlassen, dass Verbesserungen immer nur angekündigt, aber nicht realisiert werden. Wir haben uns daher dazu entschlossen, rechtliche Schritte gegen die Firma Kötter Security zu prüfen und – soweit dies möglich ist – eigenständig Ersatzmaßnahmen in die Wege zu leiten.“
Thomas Schnalke weiter: „Wir haben frühzeitig von der Firma Kötter Security eine deutliche Verbesserung der Situation eingefordert. Diese ist nicht eingetreten. Bei allen Passagieren, die von der personellen Unterbesetzung der vergangenen Wochen betroffen waren, können wir uns nur aufrichtig entschuldigen.“
Quelle: Flughafen Düsseldorf
Stellungnahme der KÖTTER Aviation Security SE & Co. KG zur Kritik an den Fluggast- und Gepäckkontrollen am Flughafen Düsseldorf:
„Wir können die Verärgerung der Geschäftsführung der Flughafen Düsseldorf GmbH nachvollziehen. Daher haben wir uns bereits in der vergangenen Woche öffentlich dafür entschuldigt, dass unser Unternehmen durch den Personalmangel die Dienstleistungen für die Passagiere besonders in den Peak-Zeiten nicht in der zugesagten Form erbringen konnten. Dies möchten wir heute ausdrücklich wiederholen“, erklärt Peter Lange, Geschäftsführender Direktor der KÖTTER Aviation Security SE & Co. KG, mit Blick auf die Kritik an den Passagierkontrollen. Gleichzeitig sichert das Unternehmen zu, dass sich eine solche Situation im nächsten Jahr nicht wiederholen werde. „Wir werden alles daran setzen, dass die von uns − in Abstimmung mit Bundespolizei und Flughafen − eingeleiteten Verbesserungsmaßnahmen vor dem nächsten zu erwartenden „Peak“ in den Herbstferien greifen werden“, so Lange.
Als konkrete Reaktion wurden bereits folgende Maßnahmen eingeleitet:
– Möglichst kurzfristige Ergänzung der eigenen Belegschaft durch identisch qualifizierte Fachkräfte aus befreundeten Unternehmen. 40 Beschäftigte wurden hierzu bereits angefragt. Von einem Unternehmen liegt die mündliche Zusage für die Bereitstellung von Personal vor.
– Aufgrund der absehbar weiter hohen Passagierzahlen wurde die Rekrutierung und Ausbildung zusätzälicher Sicherheitskontrollkräfte verstärkt.
– Ab September läuft ein gemeinsames Projekt mit dem Betriebsrat zur Krankenstandssenkung.
– Planungs- und Kontrollprozesse werden weiter digitalisiert und für alle Beteiligten transparenter gestaltet.
Für einen Teil der Maßnahmen sei, so Lange, ein längerer Vorlauf notwendig: „Die Anforderungen des Luftsicherheitsgesetzes für die Rekrutierung, Genehmigungsverfahren und die Ausbildung neuer Mitarbeiter sind streng. Für die seriöse Qualifizierung eines Mitarbeiters werden in der Regel 5-6 Monate benötigt. Auch deshalb konnten wir in diesem Sommer auf die − im April 2017 eingegangene und im Vergleich zur Ursprungsplanung vom November 2016 − deutlich gestiegene Mehranforderung bei den Kontrollstunden nicht mehr angemessen reagieren. Dieser Umstand hat unseren Personalmangel verstärkt.“
Geschäftsführender Direktor Peter Lange:
„Tägliche Leistung unserer Beschäftigten verdient höchste Anerkennung“
Gleichzeitig betont der Geschäftsführende Direktor das große Engagement und die gute Arbeit der an den Kontrollstrecken tätigen Mitarbeitern: Ihrer tägliche Leistung verdient unsere höchste Anerkennung und unseren größten Respekt.“
Bundespolizei bestätigt: Die Luftsicherheitskontrollen am Flughafen Düsseldorf werden schon seit Langem auf einem hohen Niveau durchgeführt
Zudem unterstreicht das Unternehmen erneut, dass das Ziel „Security First“ auch unter der Herausforderung weiter gestiegener Passagierzahlen erreicht wurde. „Die Luftsicherheitskontrollen am Flughafen Düsseldorf werden schon seit Langem auf einem hohen Niveau durchgeführt, wie die Bundespolizei ausdrücklich bestätigt“, betont Lange. „Der Versuch, durch rhetorische Spiele die Sicherheit am Flughafen Düsseldorf zu diskreditieren, führt zu einer nicht zu verantwortenden Verunsicherung der Fluggäste. Alle objektiven Kontrollen und Audits durch EU oder nationale Behörden wie die Sicherheitstests der Bundespolizei in den vergangenen Monaten waren unauffällig und bestätigen die Effizienz und Prozesssicherheit der Zusammenarbeit von Bundespolizei und dem Hause KÖTTER.“
Stellungnahme der Fa. KÖTTER Aviation Security SE & Co. KG
Bild: Pixabay