Am 02. März 2016 kommen in Berlin die Vorstände und Geschäftsführer der 22 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland zu ihrer Frühjahrstagung zusammen. Mit Blick auf das Luftverkehrskonzept, das derzeit erstellt wird, fordern sie verbesserte Wettbewerbsbedingungen für die deutschen Flughäfen. Im weltweiten Wettbewerb um Marktanteile hinkt der Luftverkehr in Deutschland hinterher. Zu den Erwartungen der Flughäfen an den Bund und die Länder erklärt der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV Ralph Beisel:
„Um dem wachsenden Mobilitätsbedürfnis der Menschen gerecht zu werden, müssen auch die Flughäfen in Deutschland bedarfsgerecht wachsen. Ein mutiges Luftverkehrskonzept ist überfällig!“ Die Flughafenbetreiber fordern eine stärkere Verantwortung des Bundes bei der Entwicklung von Flughäfen. Beschleunigte Planfeststellungsverfahren, die unter Einbindung der Bürger erfolgen, sind aus Sicht der Flughafenbetreiber ein notwendiger Schritt. Nach Ansicht des Flughafenverbandes ADV müssen die Airports in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden. Nur so kann eine intermodale, d.h. verkehrsträgerübergreifende Anbindung der Flughafenstandorte gewährleistet werden.
Derzeit können Geschäfts- und Privatreisende von Deutschlands Flughäfen 600 Ziele in 111 Ländern im Direktflug erreichen. Hierzu ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel: „Luftverkehrsverhandlungen müssen zu einer Marktöffnung führen. Hiervon profitieren Wirtschaft, Tourismus und Regionen. Mehr denn je kommt es auf das Verhandlungsgeschick der Bundesregierung an. Die Verhandlungen mit anderen Staaten über Luftverkehrsrechte dürfen nicht auf die EU-Ebene delegiert werden.“
Auch beim Thema Betriebszeiten haben die Flughäfen konkrete Erwartungen an die Bundesregierung: „Fast alle deutschen Flughäfen unterliegen heute restriktiven Betriebsbeschränkungen. Die wenigen bestehenden Nachtflugmöglichkeiten sind für den Logistikstandort Deutschland ebenso unverzichtbar wie die Tagesrandzeiten. Sie müssen im Luftverkehrskonzept unbedingt bekräftigt werden“, fordert Ralph Beisel.
Die Flughäfen setzen zudem auf ein Bekenntnis des Bundes zum bewährten System der Genehmigung der Flughafenentgelte. „An dem fairen und transparenten Verfahren muss festgehalten werden. Ohne kostendeckende Entgelte können die Flughäfen ihre leistungsfähige Infrastruktur nicht mehr finanzieren. Sollte die Bundesregierung von der Nutzerfinanzierung abrücken, müssten öffentliche Haushalte und der Steuerzahler die Kosten übernehmen. Dies kann nicht gewollt sein,“ so der Chef des Flughafenverbandes.
Schließlich fordern die Flughäfen eine Reduzierung von wettbewerbsverzerrenden Belastungen: „Die Kosten für Luftsicherheit müssen als hoheitliche Aufgabe vom Bund übernommen werden,“ resümiert der ADV-Hauptgeschäftsführer.