Etihad Aviation Group und Lufthansa Group haben die Einzelheiten einer neuen Partnerschaft bekanntgegeben.
Die beiden Unternehmen haben eine weltweite Catering-Kooperation im Umfang von 100 Mio. USD sowie eine Absichtserklärung (MoU) über die Wartung, Reparatur und Generalüberholung unterzeichnet.
Auf einer Pressekonferenz in Abu Dhabi haben die Vorstandsvorsitzenden beider Konzerne die Ausweitung ihrer Kooperation angekündigt.
James Hogan, Group President und Chief Executive Officer von Etihad Aviation: „Partnerschaften sind ein Kernelement unserer Strategie und unabdingbar, wenn wir uns effektiv und effizient auf einem komplexen und wettbewerbsintensiven Weltmarkt behaupten wollen.
Unsere Zusammenarbeit mit einer der etabliertesten und renommiertesten Marken im Luftfahrtsektor ist zweifellos der wichtigste Kooperationsvertrag ohne Kapitalbeteiligung, den wir je mit einer Airline abgeschlossen haben.
Diese Partnerschaft dient als Plattform für eine viel breitere strategische Zusammenarbeit unserer beiden Organisationen. Sie demonstriert, dass der Vorstand von Etihad Aviation Group und Abu Dhabi geschlossen hinter unserer europäischen Wachstumsstrategie stehen.“
Carsten Spohr, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Lufthansa AG sagte: „Wir begrüßen die Gelegenheit, unsere Kooperation mit der Etihad Aviation Group auszubauen. Gemeinsam können wir Mehrwert für unsere Kunden und Aktionäre generieren. Die Partnerschaft mit der Etihad Aviation Group passt perfekt in die globale Strategie der Lufthansa Group.“
Der Vier-Jahres-Vertrag sieht vor, dass die Lufthansa-Tochter LSG Sky Chefs das Catering für Etihad Airways in insgesamt 16 europäischen, asiatischen und amerikanischen Städten übernimmt. Das macht LSG zum größten Caterer der nationalen Fluglinie der VAE außerhalb ihres Heimatflughafens Abu Dhabi.
Die Etihad Aviation Group und Lufthansa Technik (LHT) haben zudem eine Absichtserklärung unterzeichnet. Diese beschreibt die Wartung, Reparatur und Generalüberholung der Flotte von Etihad Airways und weiterer Airlines, an denen diese beteiligt ist. Auch mögliche Synergien mit Etihad Airways Engineering sind enthalten.
Etihad Airways und Lufthansa prüfen zudem eine Ausweitung ihrer Kooperation in weiteren Bereichen wie Fracht, Einkauf und Passagierservice, um ihre Wettbewerbsfähigkeit weltweit und im europäischen Markt zu stärken.
Das zu einem früheren Zeitpunkt bereits angekündigte Codesharing beider Luftfahrtkonzerne tritt ab heute, 1. Februar 2017, für Flüge zwischen Abu Dhabi und Deutschland in Kraft. Ab diesem Datum werden die beiden täglichen Etihad-Flüge zwischen dem Drehkreuz Abu Dhabi und den deutschen Zielflughäfen Frankfurt und München auch unter Lufthansa-Flugnummern angeboten. Vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung werden zudem die Langstrecken-Direktflüge von Lufthansa zwischen deren Heimatflughafen Frankfurt und Rio de Janeiro in Brasilien sowie der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá mit Etihad-Flugnummern versehen.
Die Codesharing-Vereinbarung erweitert die globalen Streckennetze beider Fluggesellschaften. Lufthansa erhält über Abu Dhabi einen größeren Zugang zu wichtigen Zubringer-Märkten auf dem indischen Subkontinent, während Etihad via Deutschland Zugang zu Südamerika erhält.
Um das Streckennetz und die Kundenerfahrung über das Codesharing zu optimieren, wird die in Abu Dhabi beheimatete Airline zudem an den Drehkreuzen Frankfurt und München in die Terminals umziehen, in denen auch Lufthansa vertreten ist (von Terminal 2 zu Terminal 1 in Frankfurt und von Terminal 1 zu Terminal 2 in München).
Die Lufthansa Group hat im Dezember 2016 einen Wet-Lease-Vertrag über 38 Flugzeuge mit Air Berlin – einer Airline, an der die Etihad Aviation Group zu 29 % beteiligt ist – unterzeichnet. Der Lufthansa Point-to-Point-Carrier Eurowings wird 33 Flugzeuge auf Wet-Lease-Basis übernehmen und die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines weitere fünf. Die am 16. Dezember 2016 unterzeichnete Vereinbarung zwischen Eurowings und Air Berlin wurde für einen Zeitraum von sechs Jahren geschlossen und tritt am 10. Februar 2017 in Kraft, wenn das erste dieser Flugzeuge für Eurowings startet.
Quelle: Lufthansa