Easyjet-Chef verteidigt Ausfälle

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Die zuletzt von Verbraucherschützern, Gewerkschaften und Politikern heftig kritisierte Billigfluggesellschaft Easyjet hat die vielen Verspätungen und Ausfälle in ihrer Flotte verteidigt. „Seit Jahresbeginn ist die Lage extrem“, sagte Thomas Haagensen, Geschäftsführer von Easyjet Deutschland, dem Berliner „Tagesspiegel“ (Donnerstagsausgabe). Er verwies auf den besonders harten Winter und die vielen Streiks von Fluglotsen und Bodenpersonal in Europa. 95 Prozent der Easyjet-Flüge führten über die Lufträume Frankreichs, Spaniens, Italiens und Griechenlands. Dort habe es besonders viele Streiks gegeben.

Seitens der Gewerkschaft Verdi geäußerte Behauptungen, die dünne Personaldecke der Airline sei mitverantwortlich für die Ausfälle, wies Haagensen zurück. Vergangenen Sommer, als es nicht so viele Streiks gab, seien deutlich weniger Flüge ausgefallen. „Es ist kein Problem unseres Geschäftsmodells“, sagte er. Vermutungen von Fahrgastverbänden, Easyjet sage Flüge unter fadenscheinigen Begründungen spontan ab, wenn nicht genügend Tickets verkauft worden sind, nannte Haagensen „absurd“. „Unsere Auslastung beträgt im Schnitt 85 bis 90 Prozent. Wir sind eine Airline, wir wollen fliegen“. Zudem wolle die Fluggesellschaft Mitarbeiter einstellen, allein in Berlin werde die Zahl in den kommenden Wochen um 20 auf 320 Mitarbeiter steigen.

Quelle: Der Tagesspiegel